VW: Konsumentenschützer fordern Schadenersatz

Das EU-Parlament fordert Konsequenzen aus dem VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte. In Straßburg haben die Abgeordneten gestern in einer Erklärung die rasche Einführung von Abgastests unter realen Bedingungen gefordert. Unterdessen machen auch die EU-Konsumentenschützer mobil: mit Forderungen nach Schadensersatz.

Morgenjournal, 28.10.2015

Aus Straßburg,

Mit großer Mehrheit und über alle Parteigrenzen hinweg wird die Erklärung gestern im EU-Parlament angenommen. Der Schadstoffausstoß von Kraftfahrzeugen soll demnach möglichst bald unter realen Bedingungen also auf der Straße statt im Labor untersucht werden und die EU-Kommission soll prüfen, ob die einheitliche Kontrolle der Zulassungs-stellen der Mitgliedsländer durch eine EU-Behörde sinnvoll wäre.

Die Erklärung des EU-Parlaments ist zwar nicht bindend, aber Monique Goyens, Chefin der Europäischen Konsumentenschutzorganisation BEUC heißt sie als klares politische Signal an die EU Kommission willkommen. Die Kommission sollte im VW Skandal aktiver werden fordert Europas oberste Konsumentenschützerin. Wir hören nur von den deutschen Behörden, aber wir wüssten gerne was in den anderen Mitgliedsstaaten passiert, weil alle europäischen Konsumenten betroffen sind.

Während in Deutschland die juristische Aufarbeitung des Abgas-Skandals langsam anläuft, fordern die EU-Konsumentenschützer Schaden-Ersatz: Reparaturen manipulierter Fahrzeuge müssten von VW ohnehin gratis vorgenommen werden, darüber hinaus müssten aber auch Ersatzfahrzeuge finanziert und entstandener Schaden beglichen werden: Entweder sie fahren nicht das Auto, das sie gekauft haben oder es hat an Wert verloren. Entsprechende Anfragen sind laut BEUC von der Wolfsburger Konzernzentrale bisher nicht beantwortet worden.