Beamte vor Gehaltsverhandlungen
Vermutlich länger dauern werden die Gehaltsverhandlungen für die Beamten. Nach den Metallern und den Handelsangestellten geht es ab heute für sie um mehr Geld. Staatssekretärin Sonja Steßl (SPÖ) empfängt die Gewerkschaftsvertreter. Es geht um das künftige Einkommen von 200.000 Bediensteten, und indirekt noch einmal um 260.000 Länder- oder Gemeindemitarbeiter, weil dort der Abschluss übernommen oder als Richtwert verwendet wird.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 30.10.2015
Erst die Rahmenbedingungen
Die Verhandlungspartner legen heute noch keine konkreten Vorschläge oder Forderungen auf den Tisch, zuerst werden nämlich die Rahmenbedingungen abgeklärt. Dazu präsentieren 2 Experten des Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO Details über die Inflationsentwicklung und eine Prognose darüber, wie sich die Wirtschaft entwickeln wird. Diese Prognose ist nicht allzu rosig, man rechnet zwar mit mehr Schwung, aber dennoch mit einer schaumgebremsten Konjunktur. Im September lag die Inflationsrate bei 0,7 Prozent und auch in den Monaten davor war sie nicht viel höher. Den konkreten Jahreswert bis auf die zweite Kommastelle genau wollen die Wirtschaftsforscher der Verhandlungsrunde heute präsentieren.
Allzu groß scheint der Spielraum jedenfalls nicht zu sein: Erst vor 2 Wochen hat Finanzminister Schelling in seiner Budgetrede im Parlament über die sogenannte Verwaltungskostenbremse geredet. 500 Millionen Euro sollen nächstes Jahr im Öffentlichen Dienst eingespart werden, das meiste, indem Stellen nicht nachbesetzt werden. Aber auch bei den Gehältern will man auf die Bremse steigen, Schelling sagte im Parlament, er gehe von einem - Zitat - "sehr moderaten Lohnabschluss" aus. Eine Nulllohnrunde, wie es sie 2013 gegeben hat, werde man jedenfalls nicht akzeptieren, sagt der Chef der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Fritz Neugebauer. Für 2014 und 2015 hatte es einen Doppelabschluss mit durchschnittlich 1,88 sowie 1,77 Prozent jeweils ab 1. März gegeben.
Neben der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst ist heute auch die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten vertreten, ebenso jemand vom Städte- und vom Gemeindebund. Die Gespräche beginnen um halb 10. Grundsätzlich will man die Verhandlungen bis Ende November abschließen.