VW-Skandal erreicht Porsche

Volkswagen schlittert immer tiefer in den Abgasskandal. Laut der Umweltbehörde in den USA sind auch größere Motoren betroffen - damit werden auch Luxusautos der Marken Porsche und Audi ins Visier genommen. Damit muss jetzt der als Aufklärer an die VW-Spitze geholte Matthias Müller in seiner eigenen Vergangenheit aufräumen.

Morgenjournal, 3.11.2015

Matthias Müller hat von 2010 Porsche geleitet und das macht den Vorwurf noch pikanter. Die Modelle, die die Behörde als manipuliert bezeichnet, die hat Müller zu verantworten. Bei den 3-Liter Dieselmotoren greift Porsche auf Motoren der Schwestermarken Audi sowie VW zurück. Die Aggregate werden dann für die eigenen Modelle, in diesem Fall den Cayenne, adaptiert.

Die US-Umweltbehörde hat ihre Ergebnisse zu den Dieselmotoren ausführlich beschrieben - im Normalbetrieb würde der Stickoxid Grenzwert um das Neunfache übertroffen. Mit welchem Argument weist Volkswagen den Vorwurf zurück?

Schriftlich teilt der Konzern mit, es gehe eine Software-Funktion zur Motorsteuerung, die im Zulassungsprozess nicht hinreichend beschrieben worden sei. Volkswagen werde mit der Behörde vollumfänglich zusammenarbeiten. Jetzt gilt es zu klären, ob diese Steuerung dazu dient, Abgaswerte niedrig zu halten, um sich bei Tests durchschummeln zu können.

In den USA sollen mindestens 10.000 Wagen betroffen sein - was bedeutet das für VW?

Zunächst einmal eine mögliche Strafe von mehr als 300 Millionen Euro. Nicht zu beziffern ist der Imageschaden, denn es geht um Spitzenprodukte von Porsche, Audi und VW-Modelle, die für den Konzern sehr ertragreich sind.