1,5 Prozent mehr im Handel

Überraschend schnell haben sich die Sozialpartner auf einen neuen Kollektivvertrag für die mehr als eine halbe Million Beschäftigten im Handel geeinigt. Schon die zweite Runde gestern Abend hat ein Ergebnis gebracht; ein Gehaltsplus von durchschnittlich 1,5 Prozent.

Morgenjournal, 5.11.2015

Wie die Metaller bekommen auch die Handelsangestellten künftig um eineinhalb Prozent mehr Gehalt. Dazu mussten beide Seiten über ihren Schatten springen, sagt Arbeitgeber-Chefverhandler Peter Buchmüller: für die Arbeitgeber noch verkraftbar und für die Arbeitnehmer ein gutes Gehaltsplus.

Auch Gewerkschaftsverhandler Manfred Wolf zeigt sich mit dem Abschluss zufrieden, man habe sich zumindest ein Stück in Richtung 1.700-Euro Mindestlohn entwickelt, so Wolf: die Leistungen der Beschäftigten würden damit anerkannt.

Mit ihrer Forderung nach einer 6. Urlaubswoche für alle setzte sich die Gewerkschaft aber wie erwartet nicht durch. Auch bei den Metallern waren die Arbeitnehmervertreter hier ja gescheitert. Gewerkschafter Wolf sagt, die Forderung sei aufgrund eines qualitativen Gehaltsabschlusses zurückgestellt worden. Die Forderung bleibe aber aufrecht.

Dafür gibt es ein Entgegenkommen beim Wunsch nach der vollen Anrechnung der Karenzzeiten. Das Thema soll nun in der KV-Reformgruppe aufgegriffen werden. Seit bald zwei Jahren entrümpeln Gewerkschaft und Wirtschaftskammer den komplizierten Handelskollektivvertrag.