Sinai-Absturz war offenbar Terrorakt

Täglich verdichten sich die Hinweise darauf, dass der Absturz einer russischen Passagiermaschine über dem Sinai durch einen Terroranschlag verursacht wurde. Am Freitag hat auch Russland alle Flüge nach Ägpyten eingestellt. In Frankreich berichten die Medien davon, dass die Auswertung der Blackbox des abgestürzten Flugzeugs die Bombentheorie unterstützt.

Trauerkerzen

APA/EPA/SERGEI ILNITSKY

Morgenjournal, 7.11.2015

Frankreich: "Keine technischen Probleme"

Neueste Hinweise auf eine Bombe als Ursache für den Flugzeugabsturz über dem Sinai kommen jetzt aus Frankreich. Französische Ermittler sind an der Aufklärung beteiligt. Sie melden sich zwar nicht offiziell zu Wort, werden aber von den französischen Medien anonym zitiert. Demnach zeige die Untersuchung der Flugschreiber, dass es keine technischen Probleme vor dem Absturz gegeben habe. Auf dem Flug von Sharm el Sheikh sei alles völlig normal verlaufen. Der Fernsehsender "France 2" spricht von einem Explosionsgeräusch auf der Blackbox.

USA: Bombe als Ursache?

Auch die USA haben jetzt bestätigt, dass geheimdienstlich abgehörte Kommunikation in der Region auf eine Bombe als Ursache hinweisen. "Diese Theorie wird aber noch genau geprüft", sagt Josh Earnest, Sprecher des Weißen Hauses.

Rückholaktionen für Touristen gehen weiter

Am Flughafen von Sharm el Sheikh wird es indessen heute wieder chaotisch zugehen. Sowohl die Briten als auch Russland wollen Zehntausende ihrer Staatsbürger aus dem ägyptischen Badeort nach Hause holen. Dabei kam es bereits am Freitag zu großen Verzögerungen und Problemen.

Präsident Wladimir Putin hat gestern überraschend alle Flüge nach Ägypten gestoppt. In einem Telefonat mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi vereinbarte Putin, die Sicherheitsvorkehrungen für russische Touristen in Ägypten zu erhöhen. Für Ägyptens Tourismusindustrie sind die derzeitigen Entwicklungen ein schwerer Schlag.