1. Mein Jahr in Rom

Die Schriftstellerin Eva Menasse erkundet die Brüche und Schönheiten der italienischen Hauptstadt. Günter Kaindlstorfer hat sie besucht.

Eva Menasse im Garten der Villa Massimo

Eva Menasse im Garten der Villa Massimo

ORF/GÜNTER KAINDLSTORFER

Wie zu Studentenzeiten

Über den intellektuellen Luxus auf einem Künstlercampus zu leben.

Eva Menasse und Rom: eine Liebesbeziehung. Seit sie als lateinbegeisterte Gymnasiastin zum ersten Mal auf Ciceros Spuren durch die italienische Hauptstadt wandelte, ist die Wiener Schriftstellerin immer wieder nach Rom zurückgekehrt. "Das Schönste an Rom ist das abblätternde Flair", schwärmt die Autorin: "Alles schaut so aus, als ob's das letzte Mal vor Jahrzehnten gestrichen worden wäre. Es ist das Abgeschabte, Abgenutzte, das Rom erst zu seiner ganzen Pracht erglühen lässt."

Das Jahr 2015 ist Eva Menasses persönliches Rom-Jahr. Mit dem Villa-Massimo-Stipendium des deutschen Kulturstaatsministeriums versehen, verbringt die Schriftstellerin ein ganzes Jahr im römischen Stadtteil Nomentano. Sie bewohnt ein geräumiges Atelier in der Villa Massimo - einer idealtypischen Villa im italienischen Stil. Dort arbeitet sie mit Hochdruck an ihrem neuen Roman.

Dazwischen findet die Schriftstellerin immer wieder Zeit und Muße, Italiens Hauptstadt auf ausgedehnten Entdeckungstouren zu erkunden. "Die Villa Massimo atmet den Geist der Goethezeit", weiß Menasse: "Wenn man allerdings die Hintertür aufmacht, steht man mitten im tobenden Rom, wo's ununterbrochen Autounfälle gibt und die Mülltonnen überquellen." Gerade das Quirlige, Lebhafte, Unruhige ist es, das Eva Menasse an der italienischen Metropole begeistert. Dazu kommen die kulinarischen Verlockungen, die ihr in Rom auch in der unscheinbarsten Trattoria begegnen.

Service

Bücher von Eva Menasse:
"Vienna", Verlag btb
"Lässliche Sünden", Verlag btb
"Quasikristalle", Verlag btb
"Lieber aufgeregt als abgeklärt" Essays, Verlag Kiepenheuer &Witsch

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