Paris: Die Angst bleibt

Es war ein Kriegsakt - und darauf werden wir entsprechend antworten - das sagte Frankreichs Präsident Francois Hollande in seiner ersten Reaktion auf die Terrornacht von Paris. Vergangene Nacht hat er gezeigt, was das auch heißt: die heftigsten Luftschläge, die Frankreich seit Beginn seines Einsatzes in Syrien geflogen hat. Aber die Nerven liegen blank. Gestern Abend hat es beim Gedenken an die Toten Massenpanik gegeben - weil jemand glaubte, Schüsse gehört zu haben. Mit der Angst geht Paris auch in die neue Arbeitswoche.

Trauernde Frau

APA/EPA/LAURENT DUBRULE

Morgenjournal, 16.11.2015

Paris, Gare de L'Est,

Als Reaktion auf die Anschläge von Paris hat die französische Luftwaffe Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien bombardiert. Zehn Kampfjets griffen die IS-Hochburg Rakka an - laut dem Verteidigungsministerium in Paris waren die Ziele ein Terror-Trainingslager sowie ein Camp, das als Kommandozentrale, Rekrutierungszentrum und Waffenlager gedient hatte.

Unterdessen wird nach einem mutmaßlichen Attentäter gefahndet: Der 26-jährige Franzose, der in Belgien geboren wurde, ist der Bruder eines der Terroristen - er soll an der Planung der Anschlagsserie beteiligt gewesen sein. Der Mann war sogar an der belgischen Grenze kontrolliert worden, die Beamten ließen ihn aber weiterfahren.

Die Staatstrauer in Frankreich geht heute in den zweiten von insgesamt drei Tagen, doch an diesem Montag beginnt in Paris für Millionen Menschen wieder das Arbeitsleben. Nach den Terrorakten am Freitagabend, kehrt ein Stück weit Normalität ein, so gut es geht. Montagfrüh auf dem Pariser Ostbahnhof ist die Angst bei den Menschen auf dem Weg zur Arbeit groß.