Fünftes Journal von Karl-Markus Gauß
Der Alltag der Welt
In seinem neuen Essayband beschäftigt sich Karl-Markus Gauß mit dem "Arabischen Frühling" und der Atomkatastrophe von Fukushima, mit den Tagebücher Paul Valérys und dem Erbe Margaret Thatchers, mit Hermann Broch, António Lobo Antunes und den Schockwellen des ökonomischen Crashs, die seit einigen Jahren rund um den Globus laufen.
8. April 2017, 21:58
"Ein Kompendium gepflegter Zeitkritik"
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Karl-Markus Gauß, "Der Alltag der Welt", Zsolnay Verlag
Das Journal kreist nicht nur um die großen Fragen der Zeit, immer wieder kommen auch persönliche, ja, intime Themen zur Sprache: etwa die niederschmetternden Herausforderungen des Älterwerdens etwa. Daneben finden sich aber auch knappe literaturkritische Essays über Ingeborg Bachmann und Paul Celan, über Jean Améry, Stefan Zweig und Hermann Broch.
Karl-Markus Gauß
"Was ich mit meinen Journalen - und mit dem jüngsten vielleicht am allermeisten - schon wollte, ist, dass sie nicht als Aneinanderreihung von mehr oder minder treffenden Beobachtungen daherkommen, sondern als literarische Komposition verstanden werden. Mir geht es darum, dass Themen und Motive, die an einer Stelle angesprochen werden, andernorts wieder aufgegriffen und variiert werden. Man soll mein Buch - das würde ich mir wünschen - als literarische Komposition verstehen und nicht als Aneinanderreihung von mehr oder weniger gut formulierten Textbausteinen."
Gauß jüngstes Buch ist ein Kompendium gepflegter Zeitkritik. Mit staunenswerter Eleganz führt der Stilkünstler hier auf 330 genussvoll zu lesenden Seiten vor, wie souverän man die Rolle ausfüllen kann, die man als Schriftsteller mit aufklärerischem Anspruch auszufüllen hat: kritische Zeitgenossenschaft.