Ärzte ohne Grenzen: Kunduz unabhängig untersuchen

Der Vorfall hat international für große Aufregung gesorgt: Am 3. Oktober wurden bei einem offenbar gezielten Angriff auf ein Spital von Ärzte ohne Grenzen im afghanischen Kunduz 30 Menschen getötet, darunter auch Mitarbeiter der Hilfsorganisation. Das US-Militär hat diese Woche seinen Untersuchungsbericht vorgestellt: menschliches Versagen sei der Grund für den Angriff gewesen - und versucht offenbar zur Tagesordnung überzugehen. Für Österreichs Vertreter von Ärzte ohne Grenzen, Franz Luef, ist das inakzeptabel.

Mittagsjournal, 28.11.2015

Der österreichische Vertreter von Ärzte ohne Grenzen Franz Luef im Gespräch mit

Ärzte ohne Grenzen will den Untersuchungsbericht des US-Militärs zum Angriff auf ein Spital in Kunduz in Afghanistan mit 30 Toten nicht hinnehmen. Für den österreichischen Vertreter von Ärzte ohne Grenzen Franz Luef ist die Erklärung der USA: menschliches Versagen nicht ausreichend. Er verlangt eine unabhängige Untersuchung und Zugang zu dem Bericht. Luef fürchtet generell um die Sicherheit von Ärzten, medizinischem Personal und Patienten. Er sieht die Gefahr, dass Spitäler nicht mehr geschützt sind, wie Angriffe auf Krankenhäuser von Ärzte ohne Grenzen in Syrien und im Jemen zeigen würden.