Roman von Sandra Weihs

Das grenzenlose Und

Die gebürtige Klagenfurterin Sandra Weihs erzählt in ihrem Debüt die Geschichte einer jungen Außenseiterin, die an der Welt verzweifelt und ihr durch Selbstmord entfliehen will. Ein Roman zwischen Perspektivlosigkeit und dem Kampf für eine Zukunft.

Claudia Gschweitl

Die 1983 geborene Autorin Sandra Weihs ist studierte Sozialarbeiterin und hat in ihrem Roman "Das grenzenlose Und" ihre beruflichen Erfahrungen einfließen lassen. Für ihre Coming-of-Age-Geschichte wurde sie dieses Jahr mit dem Jürgen-Ponto-Literaturpreis ausgezeichnet. Es sei ein "erstaunliches Debüt", eine "(…) beklemmend realistische, harte Erzählung über junge Menschen heute (…) - es geht darin um den Tod, also auch und vor allem um das Leben" - so die lobende Jury-Begründung.

Marie ist achtzehn, Borderline-Patientin und fest entschlossen, sich das Leben zu nehmen. Emanuel hat Krebs und will sich die Qualen des Endstadiums ersparen. Gemeinsam beschließen die beiden, ihrem Dasein ein Ende zu setzen. Letztendlich ist es die Liebe, die die Protagonistin wieder ins Leben zurückholt.

Sandra Weihs versteht es, die Gefühlswelt ihrer Klienten glaubwürdig und mitreißend einzufangen. Ihrer Protagonistin begegnet sie auf Augenhöhe, nie von oben herab. Dazu kommt, dass auch die handelnden Sozialarbeiter und Therapeuten nicht als leuchtende Vorbilder präsentiert werden, sondern als Menschen, die mitunter selbst nicht mit ihrem Leben zurechtkommen.

Service

Sandra Weihs, "Das grenzenlose Und", Roman, Frankfurter Verlagsanstalt