ELGA startet
Am 9. Dezember ist es so weit. Nach jahrelangen Vorbereitungen, Verschiebungen und Protesten tritt die elektronische Gesundheitsakte ELGA in Kraft, vorerst nur in einigen Spitälern in Wien und der Steiermark, der Vollausbau soll 2017 abgeschlossen sein. In ELGA werden künftig sämtliche Befunde elektronisch gespeichert und für den jeweiligen behandelnden Arzt per Mausklick abrufbar. Das soll mehr Übersicht für Ärzte und Patienten und ein Ende unnötiger und teurer Mehrfachuntersuchungen bringen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 7.12.2015
ELGA startet: Informationen von Geschäftsführerin Susanne Herbek,
Einsicht auch für Patienten
Übermorgen tritt die elektronische Gesundheitsakte ELGA in Kraft. Vorerst aber nur in einigen Spitälern in Wien und der Steiermark. Der Vollausbau soll 2017 abgeschlossen sein. In ELGA werden künftig sämtliche Befunde elektronisch gespeichert und können für den jeweiligen behandelnden Arzt abrufbar sein.
Die elektronische Gesundheitsakte ist vorerst noch leer, weil alte Befunde nicht nachträglich eingespeist werden. Erst nach und nach sammeln sich also die Daten aus Arzt- und Labor-Befunden sowie Entlassungsbriefen, auf die der jeweilige behandelnde Arzt durch das Stecken der e-Card Zugriff bekommt. Die Patienten selbst können via Handy-Signatur ihre ELGA im Computer einsehen und auch einzelne Befunde sperren. Wer ELGA nicht will, kann sich ganz abmelden, eine Wiederanmeldung ist jederzeit möglich.
Ende 2017 soll ELGA voll ausgebaut sein, das heißt, alle Spitäler, niedergelassenen Ärzte, Pflegeeinrichtungen und Apotheken angeschlossen sein. ELGA werde dann so selbstverständlich wie die e-Card sein, so die Hoffnung der Verantwortlichen in Bund, Ländern und Sozialversicherung. Doch Bedenken gibt es noch. Zum einen bei den Ärzten, die mehr administrativen Aufwand befürchten, sagt Ärztekammer-Vizepräsident Harald Mayer.
Zum anderen bei Datenschützern. Besonders hart geht Hans Zeger von der ARGE Daten mit ELGA ins Gericht. Für ihn ist klar, dass das technische Konzept nicht Stand er Technik ist. Es würde nie eine Sicherheits-Zertifizierung nach internationalem Standard bekommen.
Außerdem sei ELGA nutzlos, weil zum Beispiel Röntgenbilder nicht eingespeist werden, der Arzt, die Ärztin damit keine vollständigen Informationen erhalte.
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Röntgenbilder folgen
Dass das System nicht am letzten Stand der Technik sei, weist die Geschäftsführerin von Elga, Susanne Herbek, im Ö1 Morgenjournal-Interview vehement zurück. Zum Vorwurf dass Elga nutzlos sei, weil zum Beispiel Röntgenbilder nicht eingespeist werden können, sagt Herbek, Röntgenbilder seien natürlich ein Elga-Thema, man setzte sich bereits mit der technischen Umsetzung auseinander.