Roman von Joachim Meyerhoff

Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke

Im dritten Teil seiner romanhaften Autobiografie erzählt Burgschauspieler Meyerhoff von seiner Ausbildungszeit an der berühmten Otto-Falckenberg-Schauspielschule in München und von seinen Großeltern.

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Joachim Meyerhoff, "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke", Roman, Kiepenheuer & Witsch Verlag

Aus einem Ein-Mann-Bühnenprogramm im Burgtheater, in dem der gebürtige Saarländer über sich erzählt hat, ist die Idee zu einem Romanzyklus "Alle Toten fliegen hoch" entstanden. Nach "Amerika" und "Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war", worin Meyerhoff von seinen Erlebnissen als Austauschschüler in den USA und vom Heranwachsen auf dem Gelände einer psychiatrischen Klinik erzählt, sein Vater war Anstaltsleiter, liegt nun der dritte Band vor.

Darin erzählt Meyerhoff von seinen Erfahrungen an der Otto-Falckenberg-Schauspielschule: Wie es dem jungen Mann dort ergeht, wie die Lehrenden des Instituts seine fragile Persönlichkeit in sämtliche Einzelteile zerlegen und Meyerhoff selbst sie wieder mühsam neu zusammenfriemeln muss, mit anfangs durchaus mäßigem Erfolg übrigens. Der zweite Handlungsstrang ist den verhaltensoriginellen Großeltern des künftigen Bühnenstars gewidmet, bei denen er in München Obdach findet: der Schauspielerin in Ruhe Inge Birkmann und dem emeritierten Philosophieprofessor Hermann Krings, der als Mitherausgeber von Schellings Schriften eine nicht unbedeutende Rolle in der deutschen Nachkriegsphilosophie gespielt hat.

Auch in seinem jüngsten Buch spielt Meyerhoff jene Qualitäten aus, mit denen er bereits in den beiden Vorgängerromanen brilliert hat. Immer wieder bricht man während der Lektüre in helles Gelächter aus, man kann nicht anders ob der pointensicheren Erzählweise des Autors.