Helen Macdonald über die Zähmung eines Habichts
H wie Habicht
Der Tod ihres Vaters traf die britische Autorin Helen Macdonald wie ein Keulenschlag. Erschüttert von der Wucht ihrer Trauer beschloss sie, sich einen Kindheitstraum zu erfüllen und ein Habichtweibchen großzuziehen und zu zähmen. Über ihre Erfahrungen bei der Habichtzucht hat die an der Universität Cambridge lehrende Wissenschaftshistorikerin ein Buch geschrieben, das in der englischsprachigen Welt bereits für Furore gesorgt hat.
8. April 2017, 21:58
Kontext, 11.12.2015
"H wie Habicht" stand wochenlang auf der Bestsellerliste der "New York Times". Jetzt findet der Band auch im deutschen Sprachraum breite Beachtung. Wenn einem das Herz bricht, dann flieht man, schreibt Helen Macdonald, manchmal läuft man allerdings nicht einfach weg, sondern vor lauter Hilflosigkeit stattdessen auf etwas zu. Bei der britischen Autorin Helen Macdonald ist es die Wissenschaft der Falknerei, in die sie nach dem Tod ihres Vaters eintaucht. Sie zähmt ein Habichtweibchen.
"H wie Habicht" erzählt von Depression und Trauer, von der Kunst einen Greifvogel zu zähmen, mit historischen Abstechern zur Falknerei und literarischen Ausflügen zum britischen Schriftsteller T.H. White, der Mitte des 20. Jahrhunderts an der Zähmung eines Habichts gescheitert ist. Ein Sachbuch gleichermaßen eindrucksvoll wie ungewöhnlich.
Service
Helen Macdonald, "H wie Habicht", Ullstein Buchverlage