Klimaziele: Österreich muss nachbessern

Am Samstag ist das internationale Klimaabkommen in Paris beschlossen worden. Jetzt müssen die teilnehmenden Staaten zeigen, dass sie es mit dem Klimaschutz ernst meinen. Umweltschützern zufolge müsste auch in Österreich mehr passieren, denn die erste Etappe des Kyoto-Protokolls hat Österreich nicht eingehalten.

Morgenjournal, 14.12.2015

Greenpeace: nur ein kleiner Schritt

Bis zum Jahr 2030 soll der gesamte Strom in Österreich aus erneuerbarer Energie stammen. Das hat Bundeskanzler Werner Faymann zu Beginn der Klimakonferenz angekündigt. Doch für Adam Pawloff von Greenpeace Österreich ist das nicht genug: "Die Forderung der Umweltorganisationen ist, dass wir die gesamte Energieversorgung, von der Strom nur ein Viertel ausmacht, bis 2015 auf erneuerbare Energien umstellen müssten, um eben auch das 2-Grad-Ziel zu erreichen. Man muss sich vorstellen, dass in Österreich bereits mehr als 70 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen kommt. Also dieser Schritt, 100-Prozent-erneuerbarer-Strom bis 2030 ist nur ein kleiner, vergleichsweise mit der Aufgabe, die noch vor uns steht."

Greenpeace: Emissionen im Verkehr deutlich gestiegen

Im Budget 2016 hat die Regierung die Förderung für thermische Sanierung halbiert und auch den Klima- und Energiefonds gekürzt. Doch auch in anderen Bereichen könnte Österreich mehr tun, sagt Adam Pawloff: "Wenn man sich die Emissionsentwicklung in Österreich anschaut seit 1990, dann ist sie in vielen Bereichen gesunken, im Verkehr aber sehr, sehr deutlich gestiegen, also über 60 Prozent über dem Wert von 1990. Also hier müsste man dringend ansetzen. Da gibt es eben verschiedene Möglichkeiten: Das Pendlerpauschale wäre eine Möglichkeit, wo man ansetzen könnte. Grundsätzlich wäre auf jeden Fall anzudenken, eine ökologische Steuerreform in irgendeiner Art." Denn nur so könne Österreich die ambitionierten EU-Klimaziele für 2030 erreichen.