Bank Austria reduziert auf 120 Filialen

Nach wochenlangen Verhandlungen und Spekulationen steht fest: In Zukunft wird es deutlich weniger Bank Austria-Filialen geben als jetzt. Die Bank wird aber weiterhin ein eigenes Privatkundengeschäft betreiben. Von den knapp 200 bestehenden Filialen müssen 80 bis 2018 aufgelassen werden. Für die Mitarbeiter gibt es weitere spürbare Einsparungen.

Bank-Austria-Vorstandschef Willibald Cernko

Bank-Austria-Vorstandschef Willibald Cernko

APA/ROBERT JÄGER

Mittagsjournal, 15.12.2015

Online-Dienste sollen ausgebaut werden

Grob gesagt 40 Prozent der bestehenden Bank Austria Filialen werden die nächsten drei Jahre nicht überleben. Damit werden viele jener Kunden, die ihre Bankgeschäfte nicht ohnehin schon nur mehr online erledigen, ihre gewohnte Bankstelle verlieren. Ein weiterer Weg zum Schalter oder zum Beratungsgespräch mit dem Bankbetreuer sind die Folge.

Drei von vier Kunden nutzen allerdings bereits jetzt Online-Banking - Tendenz steigend. Zugesperrt. Die verbleibenden Filialen sollen zum Teil vergrößert werden und länger offen haben.

Die Bank verspricht, dass im Gegenzug die Online-Dienste inklusive Online-Beratung ausgebaut werden sollen. Gerade der Online-Auftritt der Bank Austria braucht dringend einen Modernisierungsschub. Probleme und Ausfälle beim Electronic Banking waren in den letzten Monaten keine Seltenheit.

Einsparungen bei Personalkosten

Die Frage, was mit den Mitarbeitern geschieht, ist auch heute nur andeutungsweise beantwortet worden. 3.000 von ihnen arbeiten im Schalter- und Kundengeschäft. Dieses ist in der heutigen Form nicht mehr rentabel.

Gespart wird auch im IT- und Back Office-Bereich. Personalkosten und Sachkosten müssen 2018 um 300 Millionen Euro unter dem Niveau von 2014 liegen. Ob dies durch natürliche Abgänge allein zu schaffen ist, bleibt offen. Aus dem Hinweis, dass Gespräche mit dem Betriebsrat zu einvernehmlichen Lösungen beim Personalabbau führen sollen, kann man allenfalls Vermutungen ableiten.

Bankinternes Pensionssystem läuft aus

Dritter Bereich: Die Bank Austria ist aufgrund einer gesetzlichen Sonderregelung Pensionsversicherungsträger für rund 3.300 aktive Mitarbeiter. Dieses bankinterne Pensionssystem wird auslaufen. Die Mitarbeiter werden in das normale staatliche ASVG-Pensionssystem übergeführt. Daraus entstehende Nachteile sollen abgefedert werden. Bereits in der Pension befindliche ehemalige Bank Austria-Mitarbeiter sind davon nicht betroffen.