Hörspiel von Helene Flöss
Dürre Jahre
In diesem Text fühlt sich die in Wien und Eisenstadt lebende freie Autorin tief in die Seele einer kranken jungen Frau ein.
1. April 2016, 00:02
"Ein Bauch wie ein Brett. Flach und hart. Die Jean so eng, dass sie im Schritt schneidet und die Schenkel walzenrund formt. Kugelpopo. Minus vier Kilo. Minus zwei Löcher im Jeansgürtel. Das Mädchen schleicht ins Badezimmer der Gräfin. Eine verstaubte Körperwaage unter dem Boiler. Fünfundfünfzig Kilo im Nachthemd. Dali küsst die Waage. Fünfundfünfzig. Ei, dolcezza!"
APA/Hans Klaus Techt
… die Trauer ist ein schwarzer Sumpf …
Um der von ihr angebeteten Gräfin Francesca ähnlich zu werden, hat das Mädchen Dali beschlossen, radikal an Gewicht zu verlieren. Immer tiefer gerät sie in die Magersucht, immer unwahrscheinlicher wird es, dass sie ihr entrinnen kann. Doch Dali stellt sich ihrer Krankheit auf einem langen, mühevollen Weg.
Team
Bearbeitung und Regie: Martin Sailer, Tongestaltung: Michael Mangweth, mit: Gerti Drassl, Sophie Wendt und Brigitte Jaufenthaler
Es ist kein aussichtsloses Bild, das die Autorin zeichnet, es ist das einer erwachsen werdenden, sensiblen Seele.
Übersicht
- Hörspiel 2015