Chinas Aktienhandel wieder eingestellt

Zum zweiten Mal in dieser Woche ist der Aktienhandel in China komplett eingestellt - diesmal schon 30 Minuten nach dem Börsenstart. Wie bereits am Montag ist der Leitindex um mehr als sieben Prozent gefallen - bei einer solchen Entwicklung stoppt der Handel automatisch.

Morgenjournal, 7.1.2016

Da sind ein paar Entwicklungen zusammengekommen. Erstens: den schwachen Zahlen zur Industrieproduktion sind schwache Zahlen aus der Dienstleistungsbranche gefolgt. Zweitens: Die Zentralbank in Peking wertet den Yuan Stück für Stück ab. Der Kurs - im Vergleich zum Dollar - ist so niedrig wie seit fünf Jahren nicht mehr und das weckt die Angst vor einer Kapitalflucht. Drittens: die Regierung hat seit Montag mit zig Milliarden versucht, Papiere zu kaufen, um so die Kurse zu stützen. Das alles weckt bei Großinvestoren Misstrauen und Kleinanleger hadern ohnehin schon seit den schweren Turbulenzen im Sommer damit, dass die oft kreditfinanzierten Aktienkäufe eine gute Wertanlage sind.

Wie will und kann die Regierung nun gegensteuern? Was plant sie, damit der Trend nach unten zumindest gebremst wird?

Nach Informationen der Agentur Bloomberg will die Regierung das Verkaufsverbot für Großinvestoren verlängern. Das gilt seit dem Sommer und sollte morgen auslaufen. Diese Regelung ist recht einfach umzusetzen. Viel schwieriger wird es sein, das Vertrauen der Anleger wieder herzustellen.

Seit Jahresbeginn zeigen die Indizes der wichtigsten Börsen nach unten. Welche Folgen hat die Entwicklung in China?

Nach der jüngsten Erschütterung wird sich der Trend so gut wie sicher fortsetzen. Das zeigt sich jetzt schon auf den Handelsplätzen im pazifischen Raum. Hinzu kommen die Nachrichten aus Nordkorea und ein Ölpreis, der mittlerweile bei unter 35 Dollar pro Fass liegt, so niedrig wie seit gut elf Jahren nicht mehr. Ein Grund dafür sind die Spannungen zwischen Saudi Arabien und dem Iran. Der Hauptgrund heißt jedoch massives Überangebot.