Weltwirtschaftsforum im Zeichen des Flüchtlingsstroms

In Davos in der Schweiz ist am Abend unter massiven Sicherheitsvorkehrungen das Weltwirtschaftsforum eröffnet worden. Mehr als 2.500 Politiker, Wissenschaftler und Manager beraten über den Zustand der Weltwirtschaft. Einer der Schwerpunkte wird in den kommenden drei Tagen auch der Umgang mit Flüchtlingen sein.

Morgenjournal, 20.1.2016

Die Stimmung war schon besser beim Treffen im Schweizer Nobelskiort Davos denn die traditionell in den Tagen vor dem Weltwirtschaftsforum veröffentlichen Prognosen in zeigen ein eher düsteres Bild. Laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers unter internationalen Topmanagern glaubt gerade ein Viertel daran dass die Weltwirtschaft im kommenden Jahr wachsen wird, eine deutliche Verschlechterung gegenüber der Umfrage des Vorjahres. Ein Grund dafür ist das sinkende Wirtschaftswachstum in China, ein anderer die steigen Zahl von Kriegen und Krisen.

In diesem Umfeld fällt es Topmanagern schwer zu sehen, wie ihre Firmen weiter wachsen sollen. Gleichzeitig hat die Internationale Arbeitsorganisation erklärt sie gehe davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird. Als Ursache sieht sie Probleme in den sogenannten Schwellenländern wie Brasilien oder Südafrika. Auch laut einer eigenen Studie des WEF steigen die Risiken im kommenden Jahr: Vor allem durch den Klimawandel, der den Druck auch bei Migration, Energie und Wasserversorgung steigen lässt. Die meisten der hier Versammelten sind von diesen Problemen aber eher nicht direkt betroffen sind. Der nächstgelegen Flughafen Zürich rechnet mit 800 zusätzlichen Flügen während des Forums, vor allem Privatmaschinen und ständig sind über Davos Hubschrauber in der Luft, für die die sich die knapp zweistündige Zug-oder Autofahrt aus Zürich nicht zumuten wollen. Offizielles Hauptthema des Treffens ist die sogenannte vierte industrielle Revolution, also die Umgestaltung von Arbeitsbeziehungen durch Computer, Internet und neue Produktionsmethoden - die klassischen großen Fabriken sterben aus und damit die sicheren Industrie-Arbeitsplätze erklärt der Geschäftsführer des Forums, der frühere deutsche Wirtschaftsminister Philip Rösler. Daneben bestimmen zwei weitere Themen die Gespräche:

Prominent ist auch dieses Jahr wieder die Liste der Gäste: Allein mehr als 40 Staats-und Regierungschefs: Vom Deutschen Bundespräsidenten Gauck über die Regierungschefs Großbritanniens, Kanadas, der Türkei und Israels bis zu US-Vizepräsident Biden. Bewacht wird das Forum von mehreren tausend Schweizer Polizisten und Soldaten sowie privaten Security-Firmen und auch das österreichische Bundesheer beteiligt sich wieder mit seinen Flugzeugen an der Luftraumüberwachung.