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Csardas
"Als ich noch nicht so gebrochen sprach, als ich noch meine Geige hatte". Ein Straßengeiger erzählt vom Ausbruch des Kriegs in Sarajevo. Die gewohnte Welt um ihn löst sich auf, zerbricht. Raue Klänge überwiegen. Reine, wohltuende Violinenstriche fehlen. Bieten die sich wiederholenden Strukturen Halt oder wirken sie nur zermürbend?
1. Februar 2016, 22:58
Csardas
"Hörst du nicht, dass da etwas fehlt?"
Der Geigenspieler versucht resistent, der Situation etwas entgegenzusetzen. Die Atmosphäre in Sarajevo hingegen hat eine eigene, meist nüchterne, nicht leicht zu beeinflussende Stimme. Immer weniger Menschen bleiben stehen um die Musik des Geigers zu hören. Doch eines Tages kommt ein alter Herr, der ihn fragt, ob er einen Csardas spielen kann und gibt ihm Hoffnung. Er wartet darauf, dass der Alte wieder kommt.
Autor: Milenko Goranović, Sprecher: Frederik Beyer, Sebastian Kowski, Sanel Redžić, Regie, Realisation und Klanggestaltung: Claire Dorweiler, Christopher Marx
Experimentelles Radio Weimar, 2015
