Neue Leiterin der Gemäldegalerie

Die lange Suche hat ein Ende: Mit Julia M. Nauhaus wurde heute die neue gemeinsame Leiterin der Gemäldegalerie und des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenden Künste vorgestellt. Die 40-jährige Kunst- und Literaturhistorikerin aus Zwickau tritt ihre Stelle mit 1. April für die Dauer von sechs Jahren an.

Mittagsjournal, 22.1.2016

Eva Blimlinger, die Rektorin der Akademie der Bildenden Künste bestellt Julia M. Nauhaus zur neuen Direktorin in der Gemäldegalerie und im Kupferstichkabinett. Ihre Aufgabe wird es sein, den Dornröschenschlaf diese hochkarätigen Sammlungen, die etwa auch das weltberühmte Tryptichon von Hieronymus Bosch beherbergen, zu beenden.

Aus 20 internationalen Bewerbungen wurde Nauhaus ausgewählt, die bisher das Altenburger Lindenau-Museum in Thüringen geleitet hat. Berühmt ist das Lindenau-Museum für seine Sammlung früher italienischer Tafelbilder - mit 180 Werken ist das die größte Spezialsammlung auf diesem Gebiet außerhalb Italiens. Am 1. April 2016 wird Julia M. Nauhaus ihren Dienst antreten.

Altenburger Lindenau-Museum

Frischen Wind soll sie - nach einer längeren Phase interimistischer Leitungen - in die Gemäldegalerie und ins Kupferstichkabinett bringen. Bereits im Altenburger Lindenau-Museum hatte sie nicht nur die Sammlung früher italienischer Tafelbilder zu betreuen, sondern auch eine graphische Sammlung mit etwa 500 Blatt. Außerdem zeichnet sich das Lindenau-Museum dadurch aus, dass es auf in Deutschland einzigartige Weise eine Kunstschule mit einem Museum verzahnt.

Ein Ort der Begegnung

Weil auch die Gemäldesammlung und das Kupferstichkabinett in ihrem Ursprung Lehrsammlungen an der Akademie der Bildenden Künste waren, ist Nauhaus besonders interessiert daran folgende Fragestellungen in Angriff zu nehmen: "Wie funktionieren Lehrsammlungen im 21. Jahrhundert in einer Kunstakademie? Für mich sind Museen und Sammlungen auch ein lebendiger Ort der Begegnung", so die designierte Direktorin. Die von ihr geleiteten Sammlungen zu einem lebendigen Ort zu machen, hat Nauhaus bereits in Altenburg versucht - mit einem sehr gemischten Ausstellungsprogramm.

Für die Glyptothek, die Sammlung antiker Steinskulpturen, hat Rektorin Eva Blimlinger ehrgeizige Pläne: "Vielleicht gelingt es mit den anderen Glyptotheken in Wien - mit der des Wien Museums und mit dem Depot in der Hofburg - ein Haus der Glyptothek zu bauen, um diese wunderbaren Objekte ausstellen zu können".

Kunstauktion für Bedürftige

Weiters verweist sie auf eine Kunstauktion, in der heute Arbeiten prominenter Künstler wie Daniel Richter oder Jonathan Meese zugunsten von Studierenden aus Drittländern versteigert werden. Hier arbeitet die Akademie mit Organisationen zusammen, die sich besonders um unbegleitete Flüchtlinge kümmern.

Service

Auktion 2016 am 22.1., 19.00 Uhr im Semper Depot

akademie der bildenden künste wien
Lindenau-Museum Altenburg

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