Neuer Anschlag in Ankara

In der Türkei hat es gestern Abend wieder einen Bombenanschlag gegeben. Eine Autobombe explodierte, als ein Militärkonvoi in Ankara an einer Kreuzung hielt. 28 Menschen wurden getötet, 61 verletzt. Wer das Attentat ausgeführt hat, ist bisher unklar.

Rauchsäule über Ankara

APA/AFP/IHLAS NEWS AGENCY/STRINGER

Morgenjournal, 18.2.2016

Der Anschlag galt einem Militärkonvoi, aber es sind auch zahlreiche Zivilisten unter den Opfern. Mitten in der Rush-Hour explodierte gestern Abend im Regierungsviertel von Ankara eine Autobombe, nur ein paar hundert Meter vom Hauptquartier der Armee entfernt.

Auf Fernsehbildern ist eine riesige Flammenwand zu sehen, dutzende Rettungswagen waren unterwegs, um Überlebenden Hilfe zu leisten. Der Tatort war schnell abgeriegelt, später wurde auch noch ein verdächtiges Paket von Spezialeinheiten gesprengt. Staatspräsident Erdogan sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. Der stellvertretende Ministerpräsident Numan Kurtulmus sagte noch gestern Abend, man habe bisher keine Hinweise auf die Täter: Wir wissen nicht, wer die Attacke ausgeführt hat, aber wir werden die Täter und ihre Hintermänner finden.

Es ist bereits der dritten blutige Anschlag in der Türkei in wenigen Monaten. Im Jänner kamen in Istanbul 11 deutsche Touristen ums Leben, im Oktober gab es bei einem Doppelanschlag in Ankara 103 Tote. Seit damals gilt in der Türkei die höchste Terrorwarnstufe, aber auch sie konnte das gestrige Attentat nicht verhindern. Neben dem sogenannten Islamischen Staat steht vor allem die kurdische PKK im Verdacht, Anschläge zu verüben, nachdem im Sommer der Friedensprozess mit der Regierung zusammengebrochen ist und die Jugendorganisation der PKK davon sprach, ihren Kampf in die Städte zu tragen.