Super Tuesday: Clinton und Trump gewinnen

Hillary Clinton und Donald Trump sind am Super Tuesday der US-Vorwahlen mit Siegen einer Präsidentschaftskandidatur für ihre Partei näher gekommen. Die beiden Favoriten haben zwar ganz klar gewonnen, aber ihre Konkurrenten auch zumindest ein bisschen.

Hillary Clinton

Hillary Clinton

APA/AFP/RHONA WISE

Morgenjournal, 2.3.2016

Aus den USA,

Super Tuesday in den USA - das bedeutet Vorwahlen der Republikaner und Demokraten in 10 Bundesstaaten und zwei weiteren Staaten in denen je eine Partei ihren Präsidentschaftskandidaten sucht. Es ist der Tag, nachdem man klarer sieht, wie das Duell schließlich aussehen wird - und alles sieht danach aus als hieße es Hillary Clinton gegen Donald Trump. Der Quereinsteiger konnte Texas, wo die meisten Stimmen zu holen sind, zwar nicht gewinnen, aber was die notwenigen Delegiertenstimmen betrifft, die da vergeben werden, ist er klar in Führung. Er kommt auf doppelt so viele wie Ted Cruz.

Siegesrausch bei Trump

Es ist der vorläufige Höhepunkt im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. In gleich 12 US-Bundesstaaten haben die demokratischen und republikanischen Wähler am gestrigen Super-Tuesday ihre Präsidentschaftskandidaten gewählt. Und sie haben deutlich gesprochen: bei den Demokraten kann Hillary Clinton ihren Vorsprung auf ihren Herausforderer Bernie Sanders klar ausbauen. Und bei den Republikanern ist Donald Trump offenbar nicht mehr zu stoppen. Er gewinnt die Vorwahlen in mindestens sieben Bundesstaaten – und ist damit eindeutig der größte Gewinner gestern Nacht.

Der Siegesrausch beginnt kurz nach Schließen der ersten Wahllokale. Ein Bundesstaat nach dem anderen wird ausgezählt – und immer wieder fällt sein Name Donald Trump. Alabama, Arkansas, Georgia, Massachusetts, Tennessee, Virginia, Vermont – The Donald hält was er verspricht: er gewinnt.
Und das feiert er nicht wie gewöhnlich mit einer pompösen Wahlparty – sondern betont staatstragend im Rahmen einer Pressekonferenz in einem Luxushotel in Florida. Was für ein großartiger Abend, freut sich der Immobilienmilliardär.

Seinem Ziel, als Kandidat der Republikaner nominiert zu werden, kommt Trump immer näher – nach der gestrigen Nacht hat er ein Sechstel der Delegierten hinter sich, die er dafür braucht - ein Horrorszenario für viele seine Parteikollegen. Doch das kann Trump nicht nachvollziehen: Unsere Zahlen sind überwältigend, kontert er. Wir gewinnen so hoch, wie es die Republikanische Partei seit Jahrzehnten nicht mehr getan hat! Mein schlechtester Platz war bisher Platz 2. Ich denke, wenn jemand so gut ist wie ich, ist es in einer Demokratie schwer zu erklären, wenn man dann nicht der Kandidat wird!
Seine Gegner sehen trotzdem keinen Grund aufzugeben. Der Tea-Party Senator Ted Cruz siegt in seinem Heimatstaat Texas und auch in Oklahoma – ein klarer Beweis dafür, dass er der einzige sei, der Trump noch besiegen könne, ruft er.

Und tatsächlich sieht es schlecht aus für alle anderen. der größte Hoffnungsträger der moderaten Republikaner, Marco Rubio, schafft nur in einem Bundesstaat einen Sieg: unterstützt mich, bittet er seine Anhänger um Geduld wir müssen jetzt zusammenhalten. Denn es geht nicht nur um die Zukunft Amerikas. Sondern um die Zukunft der konservativen Bewegung.

Clinton zieht davon

Mehr zu lachen hat gestern Nacht Hillary Clinton. Die ehemalige Außenministerin kann ihren Vorsprung auf Bernie Sanders deutlich ausbauen. Sie siegt in 7 Bundesstaaten, Bernie Sanders immerhin in 4. Doch darum kümmert sich Clinton kaum mehr – ihre Worte sind klar an jemanden anderen gerichtet: Unsere Aufgabe ist nicht, Amerika wieder großartig zu machen, denn ist schon großartig! ruft sie – ganz klar eine Anlehnung an Donald Trump Wahlkampfslogan – Wir werden statt Mauern Brücken bauen, damit jeder Amerikaner sein Potenzial erfüllen kann.

Es gehe um die Frage, für welche dieser beiden Zukunftsvisionen sich Amerika entscheiden wolle, ruft sie. Und macht damit eines klar: Hillary Clinton macht sich bereit für einen Gegenspieler namens Donald Trump.