Tusk-Aufruf: Kommen Sie nicht nach Europa

EU-Ratspräsident Donald Tusk hat im Vorfeld des EU-Sondergipfels in Athen mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras über die Flüchtlingskrise gesprochen. Auf seiner Tour, die in Österreich begonnen hat und ihn heute noch in die Türkei führen wird, will Tusk den EU-Gipfel am Montag so vorbereiten, dass er auch zu Ergebnissen führt. Wirtschaftsmigranten hat der EU-Ratspräsident aufgerufen, nicht nach Europa zu kommen. Der "Durchwinkprozess" werde aufhören.

Donald Tusk

APA/AFP/STR

Mittagsjournal, 3.3.2016

Ein Direktbericht aus Athen,

EU-Ratspräsident Donald Tusk hat bei seinem Besuch in Athen Wirtschaftsmigranten aufgerufen, nicht nach Europa zu kommen. Der "Durchwinkeprozess" in Europa werde aufhören - ist sich Tusk sicher. Deshalb appelliert er an alle potenziellen Wirtschaftsmigranten - egal woher sie stammen: "Kommen Sie nicht nach Europa. Glauben Sie nicht den Schmugglern. Riskieren Sie Ihr Leben und Ihr Geld nicht", sagte Tusk am Donnerstag nach einem Treffen mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras in Athen.

Er werde in die Türkei fahren, um auch dort die Flüchtlingskrise zu erörtern, sagte Tusk. Die Kooperation der EU mit der Türkei habe "höchste Priorität".

Tsipras für Sanktionen

Der griechische Premier Tsipras seinerseits kritisierte die Weigerung einiger EU-Staaten, an der beschlossenen Umsiedlung von Flüchtlingen teilzunehmen. Zudem verurteilte er die Schließung der Grenzen einiger EU-Staaten. Beim EU-Türkei-Gipfel in Brüssel werde Griechenland Sanktionen gegen diejenigen EU-Staaten fordern, die die Beschlüsse der EU nicht in die Tat umsetzen. "Griechenland wird auf keinen Fall ein Lager für verlorene Seelen werden", sagte Tsipras. (Text: APA, Red., Audio: ORF)