Wo wird Glyphosat eingesetzt?

In Brüssel wird heute und morgen über eine umstrittene Verlängerung diskutiert. Es geht um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Dass sich Österreich bzw. die AGES als Vertreterin für eine Zulassung aussprechen wird, das ist aus einem Positionspapier zu schließen, welches GLOBAL 2000 zugespielt wurde. Aber wo wird Glyphosat überhaupt noch eingesetzt?

Mittagsjournal, 7.3.2016

Nicht immer nur den Bauern den schwarzen Peter zuschieben - das würde sich Andreas Schwaighofer in der ganzen Diskussion wünschen. Er ist Geschäftsführer von Bio Austria Salzburg, einem Verband der Biobauern. Im Bundesland wirtschaftet schon jeder zweite Landwirt biologisch, verzichtet auf Unkrautvernichter. Dass viele konventionelle Betriebe weiterhin Glyphosat verwenden, das will Andreas Schwaighofer nicht kleinreden. Er nimmt aber auch andere in die Pflicht. Beginnend von privaten Haushalten bis zu kommunalen Flächen, wo Mitteln mit Gylophosat verwendet wird.

Den Einsatz von Glyhosat in öffentlichen und privaten Bereich einschränken - darüber ist zwar im österreichischen Positionspapier zu lesen, was das aber konkret heißt, das ist unklar und wohl noch Verhandlungssache.

Wie aus dem Papier hervorgeht unterstützt Österreich ja grundsätzlich die Glyphosat Verlängerung. Die bestehende Zulassung läuft jetzt im Juni aus. Rund 20 Herstellern und Vertreibern des Unkrautvernichtungsmittels haben sich zusammengeschlossen und in Brüssel die Neuzulassung beantragt. Der Wirkstoff ist seit etwa 40 Jahren am europäischen Markt und Hauptbestandteil zahlreicher Pflanzenschutzmittel.

Der Salzburger Geschäftsführer von BIO Austria hofft, selbsterklärend, auf keine Verlängerung. Auch wenn die ausgebrachten Mengen an Glyphosat in Österreich leicht rückläufig sind. So waren es 2014 338 Tonnen, für 2015 wird ein Minus von ca. 10 Prozent erwartet.

Deutschland bringt die 25-fache Menge an Glyphosat aus. Dort wird Landwirtschaft auch noch intensiver betrieben als in Österreich, weniger Bio, dafür mehr Großbetreibe.

Vor einem Jahr, im Frühjahr 2015, hatte eine Studie der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Die EFSA, die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, wiederum hat diese Gefahr kurz darauf als unwahrscheinlich eingestuft.