Leere Aufnahmezentren

Die Balkanroute mit offiziellen Transporten per Zug und Bus scheint seit heute tatsächlich zu und geschlossen zu sein. In Spielfeld werden keine Migranten und Flüchtlinge erwartet und ebenso wenig an der slowenisch-kroatischen Grenze in Dobova, wo Ö1-Reporter Bernt Koschuh heute Station macht. Das Zelt-Camp dort ist leer und die letzten Helfer machen ihre letzte Schicht.

Mittagsjournal, 9.3.2016

Aus Dobova an der slowenisch-kroatischen Grenze,

Ein Güterzug fährt vorbei als wir heute ankommen hier in Dobova an der Grenze zu Kroatien. Flüchtlingszüge kommen keine mehr, sagt Polizeisprecher Robert Perc. Und die wenigen noch übrigen Helfer von Rote Kreuz und UNHCR machen Abschiedsfotos.

Es ist die letzte Schicht, sagt der Polizeisprecher. Auch die slowenische grüne Grenze sei kaum zu überwinden - durch Zäune, Soldaten und Polizisten. Perc: Seit Oktober haben wir kaum Versuche von illegalen Einwanderern und die wurden aufgehalten. Soweit WIR wissen gab es keinen illegalen Grenzübertritt.

Die Rot-Kreuz-Koordinatorin Dasha Zuliberg ist traurig, dass die Balkanroute so gut wie zu ist, hofft aber auf ein, europäisches Aufnahme- und Verteilungssystem. Ich glaube nur, die Auswahl der Flüchtlinge wird womöglich nicht fair und gerecht sein.

Man habe übrigens keine schlechten Erfahrungen gemacht mit den Flüchtlingen und Migranten, sagt die Rot Kreuz Mitarbeiterin. Drei bis vier Züge am Tag sind noch vor kurzem hier angekommen. In den drei Zelten – in einem sitze ich gerade haben insgesamt 1.2oo Menschen Platz. Dasha Zuliberg sagt, Am Anfang waren manche sehr aufgeregt und die Polizei musste sich einschalten aber es gab nichts was mit Terrorismus zu tun gehabt hätte, keine ernsten Probleme.“

Auch der Polizeisprecher meint, es gab Verdachtsfälle, dass jemand der IS Terrormiliz angehört haben könnte aber nie bestätigte Fälle in Slowenien. Er glaube, so Robert Perc, die Reaktion im September und Oktober war, eine offizielle Balkanrute mit Zug und Bustransporten einzurichten, sie damals die beste Art gewesen auf die enorme Zahl an Menschen die gekommen sind zu reagieren. Jetzt ist sei die Situation eine andere und man passe sich wieder an.