Lostag für Hypo/HETA

Es ist ein vielleicht entscheidender Tag für die HETA - die Abbaueinheit der ehemalige Hypo Alpe Adria. Um 12:00 Uhr gibt das Landgericht Frankfurt bekannt, ob das Schuldenmoratorium Österreichs zulässig ist. Das Urteil könnte in weiterer Folge die Insolvenz der HETA auslösen.

Morgenjournal, 18.3.2016

Geklagt hat die FMS Wertmanagement, die so genannte Bad Bank der Hypo Real Estate in München. Sie will 200 Millionen plus Zinsen aus einer fälligen Anleihe zurück. Andere deutsche Gläubiger haben sich mit ihren Forderungen angeschlossen. Weil die Republik nach dem eigenen Banken Sanierungs- und Abwicklungsgesetz alle Zahlungen jedoch ausgesetzt hat, soll das Gericht entscheiden. Gibt es den Klägern Recht, können sie ihre Ansprüche sofort geltend machen - selbst im Falle einer Berufung.

Welche Folgen hätte das für die HETA, die gerade versucht das Restevermögen der Hypo Alpe Adria zu Geld zu machen?

Weil die Gläubiger gleich auf das Vermögen der HETA zugreifen könnten, wäre ein geordneter Verkaufsprozess vom Tisch. Alles müsste raus - das drückt den Preis und senkt die erhofften Einnahmen. Je weniger die HETA bekommt, desto höher sind die Haftungen des Landes Kärnten.

Hätten die Gläubiger dann gewonnen?

Auf dem Papier ja - in der Praxis aber müssten sie ihre Ansprüche mit Sicherheiten unterlegen. Auch wäre die Finanzmarktaufsicht FMA gezwungen die Insolvenz der HETA anzuordnen, weil sie alle Gläubiger gleich behandeln muss. Bei einer vollstrecken Insolvenz würden die Geldgeber schlechter aussteigen als beim Vergleichsangebot, das sie vor einer Woche abgelehnt haben.