IS bekennt sich zu Terror in Brüssel
Brüssel steht unter Schock, Belgiens Hauptstadt ist von einer Anschlagserie erschüttert worden. Es gab zwei Explosionen, eine auf dem internationalen Flughafen, danach in einer U-Bahnstation in unmittelbarer Nähe zu Kommission, Parlament und Rat der EU. Zu den Anschlägen hat sich die Terrormiliz IS bekannt.
8. April 2017, 21:58
AFP/KENZO TRIBOUILLARD
Abendjournal, 22.3.2016
"Was wir befürchtet haben, ist eingetroffen". Mit diesen Worten wandte sich der belgische Premierminister Charles Michel an seine Landsleute. Belgien sei von blinder und feiger Gewalt getroffen worden. Es müsse jetzt geeint und solidarisch zusammenstehen, so Michel.
Um acht Uhr früh, in der Abflughalle des Flughafens, die erste Explosion. Nicht einmal eine Minute später die zweite. Glasscheiben zerbersten, Betonplatten fallen von der Decke, Rauch, Staub und Panik.
Bombe in der U-Bahn
Nur eine Stunde später im Herzen von Brüssel: Eine Bombe zerfetzt einen vollbesetzten Metrowaggon, als der in die Station Maelbeek einfährt. Verletzte und Überlebende suchen in der Dunkelheit panisch die Ausgänge.
Die beiden Explosionen am Flughafen waren laut Polizei vermutlich Selbstmordattentate. Ein Augenzeuge will vor dem ersten Knall Schreie in Arabisch gehört haben und Schüsse. Belgische Medien haben ein Foto einer Überwachungskamera veröffentlicht. Darauf schieben drei Männer einen vollbepackten Gepäcks-Trolley. Zwei sollen sich in die Luft gesprengt haben, der Dritte wird gesucht.
Am Tatort Flughafen sind offenbar eine Kalaschnikow und ein ungenutzter Sprengstoffgürtel sichergestellt worden. Über die Explosion in der U-Bahn herrscht noch Unklarheit. Es könnte dort auch eine ferngezündete Bombe gewesen sein.
Brüssel ist eine gelähmte Stadt. Flüge, Züge, Metro, Busse - alles steht still. Schulen, Universitäten, Museen - geschlossen. Polizei und schwerbewaffnete Soldaten patrouillieren in den Straßen.