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Architektin Zaha Hadid gestorben
Die international bekannte Architektin Zaha Hadid ist laut einem Bericht der BBC heute im Alter von 65 Jahren in einer Klinik in der US-Metropole Miami an einem Herzinfarkt verstorben.
8. Mai 2018, 15:49
APA/AFP/LEON NEAL
Abendjournal, 31.3.2016
Die gebürtige Irakerin, die mit ihrem Londoner Büro Zaha Hadid Architects bisher 950 Projekte in 44 Ländern betreute, wurde 2004 als erste Frau mit dem Pritzker-Preis, dem "Nobelpreis der Architektur", ausgezeichnet. In Österreich hatte die Stararchitektin bereits mehrere Projekte verwirklicht. Dazu gehören unter anderem die Sprungschanze am Bergisel in Innsbruck und zuletzt das an ein Raumschiff erinnernde Library and Learning Center (LC) der Wirtschaftsuniversität Wien, das im vergangenen Jahr wegen mehrerer Montagefehler zum Problemkind der WU wurde und weiterhin abgesichert ist. Eineinhalb Jahrzehnte lang (bis 2015) unterrichtete Hadid an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Spätstarterin
Spätestens als sie 2003 das erste von einer Frau realisierte Museumsgebäude in den USA fertigstellte - das Contemporary Arts Center in Cincinnati im Bundesstaat Ohio - hatte sie sich durchgesetzt.
In den 1980er Jahren war Hadid zwar durchaus schon ein Name. Viele ihrer Entwürfe mit exzentrischen Schrägperspektiven und frei schwebenden Bauteilen allerdings blieben Fiktion. Sie musste sich anhören, ihre Arbeiten seien eher für Galerien geeignet als für die Wirklichkeit. Eine größere Öffentlichkeit wurde 1983 aufmerksam auf sie, als sie ihren nicht realisierten Entwurf für den Freizeit- und Erholungspark "The Peak Leisure Club" in Hongkong vorstellte, der keinen einzigen rechten Winkel vorsah. Eine Architekturikone ist auch ihr frühes Betriebsfeuerwehrhaus für den Möbelhersteller Vitra in Weil am Rhein.
Unglücklich war sie mit dem Umstand, dass sie vergleichsweise wenige Aufträge in ihrer Wahlheimat Großbritannien erhielt. Die als temperamentvoll und ein bisschen exzentrisch geltende Hadid hatte ihr Büro in London. Dorthin war sie Anfang der 1970er Jahre für ihr Studium an der an der renommierten Architectural Association School gekommen.
Aufgewachsen ist sie in Bagdad. Ihr Vater war ein wohlhabender Geschäftsmann und Mitbegründer der Progressive Democratic Party. Die Familie lebte einen westlichen Lebensstil und verließ den Irak nach der Machtübernahme des Diktators Saddam Hussein und dem Ausbruch des Krieges mit dem Iran in Richtung Jordanien. Doch künstlerische Freiheit erfuhr sie nach eigenen Worten erst in London: "Meine Wahlheimat ist Großbritannien, das einzige Land, in dem man künstlerisch erfolgreich und zugleich exzentrisch sein kann."