Zaha Hadid

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Architektin Zaha Hadid gestorben

Die international bekannte Architektin Zaha Hadid ist laut einem Bericht der BBC heute im Alter von 65 Jahren in einer Klinik in der US-Metropole Miami an einem Herzinfarkt verstorben.

Zaha Hadid

APA/AFP/LEON NEAL

Abendjournal, 31.3.2016

Die gebürtige Irakerin, die mit ihrem Londoner Büro Zaha Hadid Architects bisher 950 Projekte in 44 Ländern betreute, wurde 2004 als erste Frau mit dem Pritzker-Preis, dem "Nobelpreis der Architektur", ausgezeichnet. In Österreich hatte die Stararchitektin bereits mehrere Projekte verwirklicht. Dazu gehören unter anderem die Sprungschanze am Bergisel in Innsbruck und zuletzt das an ein Raumschiff erinnernde Library and Learning Center (LC) der Wirtschaftsuniversität Wien, das im vergangenen Jahr wegen mehrerer Montagefehler zum Problemkind der WU wurde und weiterhin abgesichert ist. Eineinhalb Jahrzehnte lang (bis 2015) unterrichtete Hadid an der Universität für angewandte Kunst Wien.

Spätstarterin

Spätestens als sie 2003 das erste von einer Frau realisierte Museumsgebäude in den USA fertigstellte - das Contemporary Arts Center in Cincinnati im Bundesstaat Ohio - hatte sie sich durchgesetzt.

In den 1980er Jahren war Hadid zwar durchaus schon ein Name. Viele ihrer Entwürfe mit exzentrischen Schrägperspektiven und frei schwebenden Bauteilen allerdings blieben Fiktion. Sie musste sich anhören, ihre Arbeiten seien eher für Galerien geeignet als für die Wirklichkeit. Eine größere Öffentlichkeit wurde 1983 aufmerksam auf sie, als sie ihren nicht realisierten Entwurf für den Freizeit- und Erholungspark "The Peak Leisure Club" in Hongkong vorstellte, der keinen einzigen rechten Winkel vorsah. Eine Architekturikone ist auch ihr frühes Betriebsfeuerwehrhaus für den Möbelhersteller Vitra in Weil am Rhein.

  • Maxxi Museum in Rom

    Maxxi Museum in Rom

    AP/PIER PAOLO CITO

  • Galaxy Soho Gebäude in Peking

    Galaxy Soho Gebäude in Peking

    AP/ANDY WONG

  • Das "Messner Mountain Museum Corones", in 2.275 Metern Höhe, am Rande der Dolomiten

    Das "Messner Mountain Museum Corones", in 2.275 Metern Höhe, am Rande der Dolomiten

    APA/MESSNER MOUNTAIN MUSEUM/WISTHALER HARALD

  • Die Aula des Learningcenters (Zaha Hadid Architects) am Campus der WU

    Die Aula des Learningcenters (Zaha Hadid Architects) am Campus der WU

    APA/HELMUT FOHRINGER

  • Zaha-Hadid-Haus bei der Spittelauer Lände

    Zaha-Hadid-Haus bei der Spittelauer Lände

    ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

  • BMW Werk Leipzig

    BMW Werk Leipzig

    AFP/JOHN MACDOUGALL

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Unglücklich war sie mit dem Umstand, dass sie vergleichsweise wenige Aufträge in ihrer Wahlheimat Großbritannien erhielt. Die als temperamentvoll und ein bisschen exzentrisch geltende Hadid hatte ihr Büro in London. Dorthin war sie Anfang der 1970er Jahre für ihr Studium an der an der renommierten Architectural Association School gekommen.

Aufgewachsen ist sie in Bagdad. Ihr Vater war ein wohlhabender Geschäftsmann und Mitbegründer der Progressive Democratic Party. Die Familie lebte einen westlichen Lebensstil und verließ den Irak nach der Machtübernahme des Diktators Saddam Hussein und dem Ausbruch des Krieges mit dem Iran in Richtung Jordanien. Doch künstlerische Freiheit erfuhr sie nach eigenen Worten erst in London: "Meine Wahlheimat ist Großbritannien, das einzige Land, in dem man künstlerisch erfolgreich und zugleich exzentrisch sein kann."