"Armut wird sichtbarer"
1,5 armutsgefährdete Menschen gibt es in Österreich, wobei die Statistik gar nicht alle Gruppen umfasst, sagt Martin Schenk, Mitbegründer der Armutskonferenz, einem Netzwerk von Hilfsorgansiationen.
8. April 2017, 21:58
Vor allem für Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Langzeitarbeitslose und Ausländer aus Nicht-EU-Staaten ist das Risiko nach wie vor hoch, in der Armutsfalle zu landen. Martin Schenk sieht die Schule als zentralen Faktor - es gebe massive Probleme bei den Aufstiegschancen. Hier müsse angesetzt werden, denn wenn man früh helfe, helfe man doppelt, so Schenk im Ö1-Gespräch.
Er macht auch darauf aufmerksam, dass die sichtbare Armut, also etwa Menschen, die auf der Straße betteln müssen, von der Statistik gar nicht erfasst wird. Daher sei er auch gegen Einschnitte bei der Mindestsicherung: es koste den Staat weniger, 10 bis 15 Prozent Flüchtlinge in der Mindestsicherung zu versorgen, als sie in die Armut und Obdachlosigkeit fallen zu lassen.