Servus-TV-Aus: Katzian empört über Mateschitz
Servus TV wird voraussichtlich Ende Juni eingestellt. Das gab der Fernsehsender am Dienstag bekannt. Mastermind Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz bestätigte, es gebe da auch einen Zusammenhang zu Initiativen für einen Betriebsrat im Sender. Der Chef der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), Wolfgang Katzian, ist empört. "Ich bin entsetzt, es ist ihm nicht würdig", sagte Katzian im Ö1-Morgenjournal.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 4.5.2016
"Signal der Einschüchterung"
Es sei ein Schock, schreiben 205 der 264 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Servus TV, nachdem sie vom Aus ihres Senders erfahren hatten.
In ihrem Offenen Brief heißt es aber vor allem:
"Wir wollen und brauchen keinen Betriebsrat." Bei Servus TV gab es zuletzt eine anonyme Umfrage dazu, die meisten hätten abgewinkt. Red-Bull-Chef Mateschitz erkärte trotzdem, die Umfrage sei "nicht gerade dienlich" gewesen - einen Zusammenhang mit dem Stopp des Senders schließt er also nicht aus.
"Ich habe überhaupt kein Verständnis, wenn hier mit solchen Einschüchterungsmaßnahmen gearbeitet wird", ärgert sich Katzian. Der wahre Hintergrund sei, dass die Medienwelt heiß umkämpft ist. Das Signal, das Mateschitz damit aussende, sei ein "Signal der Einschüchterung", betonte der GPA-Chef.
"Haben uns nie eingemischt"
Die 205 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Servus TV schreiben in ihrem Brief aber auch: "Darüber hinaus verbitten wir uns ausdrücklich jedwede (auch gewerkschaftliche) Einmischung und Stellungnahme von außen." Zudem loben sie Mateschitz und sein Engagement für den Sender.
Über die Gewerkschaft sagte der Red-Bull-Chef, der Betriebsrat bei Servus TV wäre "anonym, unterstützt von Gewerkschaft und Arbeiterkammer" zustande gekommen. Katzian weist das entschieden zurück: "Wir haben uns nie eingemischt." Nachdem sich die Gewerkschaft nie eingemischt habe, werde sie sich auch jetzt nicht einmischen, betonte Katzian. Der Gewerkschafter betont aber auch, die gekündigten Mitarbeiter hätten es mit Betriebsrat jetzt leichter. Die Gewerkschaft wolle sich jetzt für einen Sozialplan für die gekündigten Mitarbeiter stark machen.