Falludscha befreit
Eineinhalb Jahre lang war die irakische Stadt Falludscha vom Terrornetzwerk IS besetzt: jetzt müssen die IS-Milizen eine weiter Niederlage einstecken. Seit gestern soll Falludscha befreit sein. Nach vier Wochen intensiven Kämpfen haben irakische Truppen die Stadt zurückerobert. Sie liegt nur 70 Kilometer der irakischen Hauptstadt Bagdad entfernt und gilt als wichtiger strategischer Knotenpunkt zu Syrien.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 18.6.2016
1,5 Jahre Terror
Vier Wochen lang hat er gedauert, der Häuserkampf zwischen Truppen des IS und dem irakischen Militär. Dessen Soldaten geben sich seit Tagen siegessicher: Wir werden Falludscha zurückerobern, sagt einer. Gestern sind irakische Truppen endlich ins Zentrum der Stadt vorgedrungen, haben ein Hauptgebäude der Regierung und ein Krankenhaus und damit 90 Prozent der Stadt vom IS zurückerobert. In einer ersten Fernsehansprache zeigt sich der irakische Premierminister Haider Al Abadi zufrieden:
Wir haben versprochen Falludscha zu befreien und wir haben es zurückerobert. Unsere tapferen Truppen sind in die Stadt eingedrungen und haben die Kontrolle im Inneren der Stadt übernommen. Einige Bereiche müssen noch geräumt werden, das soll in den kommenden Stunden passieren.
Ein eineinhalb Jahre lang war Falludscha in den Händen der IS-Terroristen. Die Rückeroberung war zuletzt vor allem deshalb schwierig, weil die Terrormiliz zuletzt zahlreiche Sprengfallen an Straßen und Gebäude angebracht haben sollen. Aus Militärkreisen hieß es: Bewohner der Stadt würden vom IS als menschliche Schutzschilder benutzt. 40.000 Menschen sollen laut der Internationalen Organisation für Migration während der Rückeroberung aus der Stadt geflohen sein. Um sie ausreichend zu versorgen fehlt es an Geld: Laut Angaben der UN sind 2016 erst ein Drittel der versprochenen Hilfsgelder für den Irak bezahlt worden.