Röntgeninstitute: Treffen soll Lösung bringen
Laut Krebshilfe sind die Wartezeiten für Krebspatienten auf einen CT- oder MRT-Termin in einem Röntgeninstitut unerträglich. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) will eine rasche Lösung und drohte den Röntgeninstituten sogar mit einer Vertragsauflösung. Bei einem Treffen am Mittwoch wollen beide Seiten nun aufeinander zugehen und eine Lösung finden.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 6.7.2016
Hauptverband kompromissbereit
"Wir sind zu einem Entgegenkommen bereit", sagt Bernhard Wurzer vom Hauptverband der Sozialversicherungen und bietet an, den umstrittenen Vertrag mit der Wirtschaftskammer schon jetzt neu zu verhandeln, obwohl er erst Ende 2018 ausläuft. "Das ist insofern ein Entgegenkommen, dass wir festgestellt haben, dass der Frequenzdruck und die Zahl der Untersuchungen mehr werden", so Wurzer im Ö1-Morgenjournal.
Denn der Vertrag sieht eine gedeckelte Gesamtsumme für alle Untersuchungen vor - ein ständiger Kritikpunkt der Radiologen. "Wir sind auch durchaus bereit, diese Verhandlungen in die Richtung zu führen, dass wir gemeinsam versuchen, weg von einer Gesamtausgabenbegrenzung zu kommen", stellt Wurzer klar. Voraussetzung sei dafür aber: keine Privatzahlungen und kein Vorreihen von Privatpatienten.
Radiologen für Taskforce
Die Radiologen wiederum hätten am Dienstag vorgeschlagen, dass Spitäler und Institute in Wien und Niederösterreich bis zu 2.000 Termine für Akutfälle schaffen, so Institutssprecher Franz Frühwald, schnell und auch außerhalb der Betriebszeiten. "Das ist eine Menge, die das Problem in der Ostregion eigenlich sehr deutlich reduzieren soll", sagte Frühwald. Außerdem schlagen die Radiologen eine Taskforce unter der Leitung des Gesundheitsministeriums vor. Diese solle herausfiltern welche Patienten wirklich "dringlich und sofort" eine Untersuchung bräuchten, so Frühwald.
Bisher war der Vertrag zwischen Wirtschaftskammer und Hauptverband der Grundsatzkonflikt. Radiologen kritisierten, die Sozialversicherung zahle zu wenig für die Untersuchungen, die Krankenkassen konterten, mit der Gesamtsumme sei eben alles abgegolten.
"Patienten bleiben auf der Strecke"
Den Sprecher der Patientenanwälte versetzt das Thema nach jahrelanger Diskussion mittlerweile in Rage. "Es muss endlich eine Einigung her, denn die Patienten bleiben auf der Strecke", fordert Gerald Bachinger. Die Krankenkassen und Institutsbetreiber sollten im Hintergrund streiten, es müsse jedenfalls gewährleistet sein, dass noch in diesem Monat eine Lösung zustande kommt.
Gesundheitsministerin Oberhauser hatte vergangene Woche angekündigt, sie könne den Gesamtvertrag auch auflösen und Einzelverträge mit den Instituten schaffen. Ob es soweit kommt, wird sich vielleicht am Mittwoch schon abzeichnen.