Nowak zu Chilcot: Gewaltverbot nicht verletzt
Was die Öffentlichkeit seit Jahren vermutet hat, scheint der Chilcot-Bericht zu untermauern: Der Irak-Krieg sei vermeidbar und außerdem rechtlich fragwürdig gewesen. Menschrechts- und Völkerrechtsexperten Manfred Nowak meint, der Bericht bestätige die Annahmen, dass der Krieg voreilig vom Zaun gebrochen wurde. Es wurden nicht alle friedlichen Mittel ausgeschöpft. Allerdings gehe er nicht so weit um klar zu sagen, dass der Krieg das Gewaltverbot der Vereinten Nationen verletzt habe, so Nowak im Ö1-Morgenjournal.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 7.7.2016
Manfred Nowak im Gespräch mit
Konsequenzen für den früheren US-Präsidenten Bush oder den britische Premier Blair sind nach Experteneinschätzung unwahrscheinlich. Der Völker- und Menschenrechtsexperte Manfred Nowak sagt, es gebe theoretisch rechtliche Möglichkeiten, z.B. beim Internationalen Strafgerichtshof oder über sogenanntes Weltstrafrecht. In der Praxis seien Konsequenzen aber sehr unwahrscheinlich.