Erste Bankomat-Gebühren

Grundsätzlich herrscht Einigkeit in Österreich, dass es keine Gebühren dafür geben soll, wenn man am Bankomaten Geld abhebt. Ob ein Gesetz dafür sorgen soll oder nicht, das ist noch offen. Die Wettbewerbsbehörde prüft derzeit den Markt. Aber aufgepasst, bei welchem Automaten das Geld abgehoben wird. Denn da kann schon einmal eine Gebühr vom Konto verschwinden, die dem Kunden nur ganz versteckt mitgeteilt wird.

Morgenjournal, 12.07.2016

Euronet verrechnet Gebühr

Die Firma kommt aus den USA und ist der mit Abstand kleinste Geldautomatenbetreiber. Euronet gehören gut 70 der annähernd 9000 Bankomaten, zum Beispiel in der Nähe von Einkaufszentren oder in Supermärkten. Seit wenigen Tagen verrechnet das Unternehmen pro Bargeldbehebung annähernd 2 Euro, die der Kunde zu bezahlen hat. Auf den Geräten der Firma findet sich kein Hinweis, dass bei jeder Transaktion Gebühren anfallen. Erst vor dem letzten Abwicklungsschritt wird der Kunde auf dem Display informiert und zwar in einer vergleichsweise kleinen Schrift am unteren Rand. Darüber stehen, deutlich größer, der gewählte Betrag, die Bestätigungsaufforderung sowie die beiden Begriffe Abbruch und Annehmen. Wer annimmt, zahlt knapp zwei Euro.

Warnhinweise für Spesen gefordert

Gegenüber der Tageszeitung "Die Presse" hat ein Euronet-Sprecher die Spesen pro Abhebung bestätigt. Der zweite, deutlich größere US-Anbieter in Österreich, First Data, verlangt weiterhin keine Gebühren. Ohne Spesen pro Behebung kommen ebenso die heimischen Institute aus, die den Großteil der Bankomaten über eine gemeinsame Firma betreiben. Sie verrechnen sich untereinander pro Transaktion um die 50 Cent. Nach dem Vorstoß der Firma Euronet werden Stimmen lauter, die verpflichtende, gut sichtbare Warnhinweise auf Geräten von Betreibern sehen wollen, die Spesen pro Geldbehebung verlangen.