Würzburg: Axt-Attacke in Zug

Die blutige Attacke eines jungen Afghanen auf Passagiere in einem Zug nahe von Würzburg sorgt in Deutschland für Entsetzen und Spekulationen. Völlig unvermittelt und brutal ist der junge Mann am späten Abend auf andere Fahrgäste eines Regionalzuges losgegangen und hat vier Personen schwer verletzt, zwei schweben in Lebensgefahr.

Polizei durchkämmt ein Waldstück

APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Mittagsjournal, 19.7.2016

Diese Tat könnte einen islamistischen Hintergrund haben. Zumindest gibt es entsprechende Hinweise, sagt der bayrische Innenminister Joachim Herrmann, er warnt aber vor voreiligen Schlüssen. Die Terror-Miliz Islamischer Staat soll sich hingegen schon zu der Axt-Attacke bekannt haben.

Ermittlungen laufen

Die Axt-Attacke ist ein brutaler Angriff, von einem Terror-Anschlag will die Polizei aber derzeit nicht reden. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: inwieweit er selbst psychische Probleme hatte, oder inwieweit er sich als Terrorist verstand, das werde die Aufklärung erbringen.

Es gibt aber deutliche Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund. Eine selbst gemachte IS-Flagge und ein eindeutiger Ausruf vor der Attacke gegen die anderen Fahrgäste im Zug.

Bei dem Täter handelt es sich um einen 17-jährigen Afghanen, der als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen ist und zuletzt bei einer Pflegefamilie gewohnt hat. Bei dem jungen Mann, der bisher polizeilich nicht aufgefallen ist, dürfte es sich um einen Einzeltäter handeln, sagt Joachim Herrmann.

Klar ist aber, dass der junge Mann völlig unvermittelt und brutal auf die anderen Zug-Passagiere losgegangen ist, mit dem Messer in der einen und der Axt in der anderen Hand, sagt der bayrische Staats-Sekretär Gerhard Eck.


Vier der attackierten Passagiere werden verletzt, bei zweien ist der Zustand offenbar kritisch. Nach dem blutigen Angriff flüchtet der Täter, verletzt noch eine weitere Person und kann dann von der Polizei gestellt werden. Die Polizei hat daraufhin geschossen, sagt Gerhard Eck und den jungen Afghanen tödlich getroffen. Jetzt versucht die Polizei die Hintergründe und Motive zu klären.

Die Terror-Miliz Islamischer Staat beansprucht den blutigen Axt-Angriff aber schon für sich.