Betriebsversammlung bei FlyNiki
Bei der Fluglinie FlyNiki findet heute in Wien eine Betriebsversammlung statt. Die Verhandlungen über einen neuen Kollektiv-Vertrag sind ins Stocken geraten. Jetzt will man darüber beraten, wie es weitergehen soll. Der Flugbetrieb soll aber nicht gestört werden.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 27.7.2016
Vor zwei Jahren hat man sich bei FlyNiki erstmals auf einen Kollektivvertrag geeinigt. Schon damals habe man vereinbart, dass heuer wieder verhandelt wird, um den Kollektiv-Vertrag weiterzuentwickeln, sagt Betriebsratschef Stefan Tankovits. Damit habe man im April auch begonnen, doch die Verhandlungen seien ins Stocken geraten. Es liege kein für die Belegschaftsvertreter annehmbares Angebot vor, so Tankovits.
Zu den Details will sich der Betriebsrats-Chef, der selbst Pilot ist, nicht äußern, zuerst wolle man die rund 800 Mitarbeiter von FlyNiki informieren.
Tatsache ist, dass bei der Fluglinie, die zum deutschen Konzern Air Berlin gehört, in letzter Zeit immer wieder die Geschäftsführung gewechselt hat, der letzte Wechsel hat im April stattgefunden. Der neue Geschäftsführer will die Versammlung heute nicht kommentieren.
Angesprochen auf den neuen Geschäftsführer sagt der Betriebsrat, das Klima sei grundsätzlich gut, es herrsche gutes Einvernehmen. Bei den Kollektivvertragsverhandlungen gebe es aber „unterschiedliche Vorstellungen“.
Grundsätzlich sollte der Flugbetrieb von FlyNiki trotz der heutigen Versammlung ganz normal weitergehen, sagt Stefan Tankovits, aber er schränkt das etwas ein: „Störungen sind kein Ziel, aber gänzlich ausschließen können wir das trotzdem nicht.“
Für Verunsicherung unter den Mitarbeitern sorgt auch die Frage, wie es mit dem schwer gebeutelten Mutterkonzern Air Berlin weitergeht, und was das für die Zukunft von FlyNiki bedeutet. Zuletzt haben deutsche Medien darüber berichtet, dass die Lufthansa Teile der Air Berlin übernehmen könnte, um sie dann bei ihrer Billigtochter Eurowings einzugliedern. Der Betriebsrat hat dazu keine Informationen erhalten, Gerüchte über die Zukunft von Air Berlin habe es aber in den letzten Jahren immer wieder gegeben.
Dass FlyNiki vom Lufthansa-Konzern übernommen werden könnte, halten Brancheninsider jedenfalls für unwahrscheinlich. Das könnte wettbewerbsrechtlich auf Probleme stoßen. Weil die Lufthansa mit der AUA in Wien schon jetzt eine sehr starke Stellung hat. Interesse an FlyNiki hat im Frühling auch die britische Billigfluglinie easy-jet gezeigt, aber auch aus diesem Deal ist vorerst nichts geworden.