Kindergarten-Schließung: Eltern protestieren

Für die Eltern von rund 2.200 Kindern kam am Montag die Nachricht wie aus dem Nichts. Ihr Kindergarten Alt Wien steht vor dem Aus, der Verein habe Fördergelder missbräuchlich verwendet. Von Seiten der Stadt Wien heißt es, man wolle alles versuchen, um eine Schließung zu verhindern.

Kinder im Kindergarten

APA/HARALD SCHNEIDER

Mittagsjournal, 27.7.2016

Die Stadt Wien hat klare Bedingungen formuliert, unter denen eine Weiterführung des Kindergartens Alt Wien möglich ist: Konkret wird gefordert, dass der Vereinsvorstand ausgetauscht wird, die missbräuchlich verwendeten Gelder - immerhin sechs Millionen Euro - zurückgezahlt werden, und die Bilanz 2015 vorgelegt wird. Das wurde monatelang unter Anwälten verhandelt, nur am Ende fehlt die Unterschrift des Vorstands von Alt Wien, sagt die Leiterin der zuständigen Magistratsabteilung Daniela Cochlar.

Die Gelder seien bisher nur eingefroren, der Vertrag sei weiter aufrecht. Die Förderungen könnten jederzeit wieder ausgezahlt werden. Die Stadt Wien hat auch eine Hotline für betroffene Eltern eingerichtet. Man habe großes Verständnis für die Unsicherheit der Eltern. Deshalb werden auch bereits zahlreiche Maßnahmen getroffen, sollten die 33 Kindergärten von Alt Wien wirklich geschlossen werden.

Auf Facebook haben sich Eltern bereits zu einer Gruppe zusammengeschlossen. Einige berichten darüber, dass sie bereits bei anderen Kindergärten angefragt haben, allerdings nur Absagen bekommen haben. Die Eltern wollen sich ihren Kindergarten nicht wegnehmen lassen. Sie sammeln Unterschriften für den Erhalt der Alt-Wien-Kindergärten. Die Online-Petition haben bereits mehr als 400 Menschen unterschrieben.