Von Greg Palast

Gern geschehen, Mr. President

Der investigative Journalist Greg Palast ist der Meinung Präsidenten in den USA würden nicht wirklich gewählt, sondern die Wahlen würden durch einen riesigen, von Milliardären finanzierten Manipulationsapparat gestohlen. In seinem Buch "Gern geschehen, Mr. President! Wie man die US-Wahl manipuliert in 10 einfachen Schritten" beschreibt er, wie das seinen Recherchen nach funktioniert.

US-Flagge

APA/DPA/GERO BRELOER

Kontext, 4.8.2016

Greg Palast recherchiert über Wahlbetrug in den USA, seitdem er während der Präsidentschaftswahl im Jahr 2000 für die BBC Manipulationen in Florida aufdeckte. 56.000 schwarze Wähler waren dort aus den Wahlregistern gestrichen worden, weil sie angeblich vorbestraft waren. Die meisten Schwarzen sind, wie andere Minderheiten, Stammwähler der Demokratischen Partei. Floridas republikanische Regierung gab später die Unrechtsmäßigkeit der Namensliste zu. Doch zu der Zeit war der Bruder von Gouverneur Jeb Bush, George W., längst Präsident geworden – nicht zuletzt dank der Mehrheit von nur 537 Stimmen im entscheidenden Swing-State Florida.

Für alle Amerikafans und -kenner ist Greg Palasts Buch ein Muss. Kein trockenes Sachbuch, Quellennachweise finden sich nur spärlich. Mehr als 40 Seiten Comic von Ted Rall lockern das Buch weiter auf. Und: Greg Palast weiß zu erzählen, mitzureißen und zu unterhalten – letzteres mitunter allerdings auf Kosten der Verständlichkeit. Für weniger Landeskundige werden sich viele der komplexen Zusammenhänge erst im Lauf der Lektüre erschließen.

Service

Greg Palast, "Gern geschehen, Mr. President! Wie man die US-Wahl manipuliert in 10 einfachen Schritten", Haffmans und Tolekmitt