Verschleierung in Österreich extrem selten
Die Debatte über ein Verbot der Vollverschleierung löst heftige Emotionen aus. Sie ist zu führen, meint Franz Wolff, der Geschäftsführer des Integrationsfonds. Gudrun Biffl von der Universität Krems verweist darauf, dass die Verschleierung in Österreich extrem selten ist. Vielmehr würde es den Tourismus treffen, da viele verschleierte Frauen etwa aus Saudi-Arabien hier Urlaub machen. Es sei nicht zielführend von ihnen Strafzahlungen zu verlangen, so Biffl.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 19.8.2016
Franz Wolf und Gudrun Biffl im Gespräch mit
Jetzt wird auch in Österreich über ein Verbot der Vollverschleierung muslimischer Frauen diskutiert. Die Debatte losgetreten hat Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP). Er sieht Burka- oder Nikab als Symbole einer Gegengesellschaft muslimischer Einwanderer.
Bis jetzt war die Vollverschleierung kein großes Thema in Österreich, sagt die Integrationsforscherin Gudrun Biffl von der Universität Krems, aber in Zeiten des Terrorismus ist die Verschleierung ein wichtiges Thema geworden ist. Aber sie könne sich nicht vorstellen, dass etwa kaufkräftige aber verschleierte Touristinnen aus dem arabischen Raum in Österreich angehalten werden und zu Strafzahlungen verdonnert werden. Das sei für das Tourismusland Österreich nicht zielführend, sagt Biffl im Ö1 Interview.
Im Tessin in der Schweiz gibt es bereits ein Vollverschleierungsverbot und dort mache man gute Erfahrungen damit, sagt Franz Wolf vom Integrationsfonds nach einem Lokalaugenschein im Tessin.