Spitalsärzte drohen mit Streik

Grünes Licht für Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik: Das war gestern das Ergebnis einer Sitzung in der Wiener Ärztekammer. Es geht um den Streit der Wiener Spitalsärzte mit dem Wiener Krankenanstaltenverbund KAV, der wieder einmal ordentlich hochkocht. Ein Aktions- und Streikkomitee wurde gebildet, das konkrete Aktionen planen und organisieren soll. Ob, wann, wie und wo die Ärztinnen und Ärzte Proteste durchführen oder gar streiken, ist noch offen.

Morgenjournal, 25.08.2016

"Alle Eskalationsstufen nutzen"

Man werde, wenn nötig, alle Eskalationsstufen des demokratischen Protests nutzen. Das hat der Wiener Ärztekammerchef Thomas Szekeres gestern nach der Sitzung angekündigt. Er trägt damit dem Ergebnis der Umfrage Rechnung, die die Ärztekammer unter ihren Mitgliedern in den vergangenen Wochen durchführen ließ. Darin haben über 90 Prozent der befragten Spitalsärztinnen und Ärzte ihre Streikbereitschaft bekundet.

"Strategie der Ignoranz überdenken"

Es geht wieder einmal um die neuen Arbeitszeitenregelungen, diesmal konkret um die Verschiebung von Nachtdiensten in den Tag, die die Ärtzeschaft erzürnt. Die zuständige Stadträtin Wehsely und der Krankenanstaltenverbund sollen ihre - Zitat - derzeitige Strategie der Ignoranz gegenüber den Anliegen der Ärzteschaft und der Patienten überdenken, so die Ärztekammer. Der Krankenanstaltenverbund macht aber keinerlei Anstalten, seinen Kurs zu ändern. Man habe kein Verständnis für die möglichen Kampfmaßnahmen, heißt es. Die Kammer setze mit ihren Protesten die Patientenversorgung aufs Spiel.