Märkte unbeeindruckt über Apple-Strafe

Die Meldung über die Rekordstrafe hat die US Börse gestern kurz vor ihrem Öffnen erreicht, Aktienbesitzer hätten dementsprechend reagieren können, von einem Apple-Absturz kann aber keine Rede sein.

Morgenjournal, 31.8.2016

Die Apple-Aktie hat zwar mit rund 0,8 Prozent im Minus geschlossen, der Wert der Aktie liegt momentan bei 1,6 Dollar. Allerdings ist dieser leichte Trend nach unten schon seit ein paar Wochen zu beobachten. Die Rekordstrafe dürfte Aktienbesitzer wenig beunruhigen. Sie wissen Apple sitzt auf einem sehr üppigen Geldpolster. 13 Milliarden Euro, die bringen das Unternehmen nicht in die Bredouille.

Positiv gestimmt hat die Aktionäre möglicherweise auch eine Ankündigung von Apple die fast zeitgleich mit der Meldung über die Strafe gekommen ist: Anfang September wird der US-Konzern sein neue iPhone 7 vorstellen sowie die zweite Generation der Apple-Uhr.

Neben Apple stehen ja auch andere US-Großkonzerne im Fokus der Steuerjäger, da stehen Strafen noch aus. Hat die Rekord-Strafe für Apple deren Aktionäre beunruhigt?

Im Visier stehen beispielsweise die Steuermodelle des Online-händlers Amazon in Luxemburg, ebenso jene von McDonalds. Aber auch deren Kurswerte haben sich über den Handelstag gesehen kaum verändert. Also keine Bewegung, die sich auf eine „abschreckende Wirkung“ der Apple-Strafe zurückführen lässt.

Ein Beispiel vielleicht noch: das Steuermodell von Starbucks in den Niederlanden hat die EU im Herbst des Vorjahrs für illegal erklärt. Die Starbucks Aktie hat das aber kaum beeinflusst.

Damals hat die EU Kommission klar artikuliert: sie glaube dass solche Steuer-Strafen auch die Öffentlichkeit sensibilisieren, dass Kunden sich überlegen ob sie bei, „Steuersündern“ noch einkaufen wollen, und dass Aktienbesitzer diese unmoralischen Steuertricks bestrafen. Große Konzerne würden dann einmal mehr ihre Steuermodelle überdenken, so die Hoffnung der EU Kommission. Davon ist momentan aber noch wenig zu spüren.