Von Benjamin Carter Hett
Der Reichstagsbrand
Wer steckte 1933 den Berliner Reichstag in Brand? Benjamin Hett, Professor für europäische Geschichte am Hunter College in New York, geht mit seinem Buch "Der Reichtagsbrand - Wiederaufnahme eines Verfahrens" der Frage nach, ob es überhaupt möglich sein konnte, dass ein einzelner Mann die Tat hatte begehen können. Für den Historiker geht es dabei um mehr als die übliche Krimifrage: Wer ist der Täter?
8. April 2017, 21:58

Der brennende Reichstag in Berlin in der Nacht des 27. Februar 1933 (Archivbild)
dpa/dpaweb/Ullstein/Ullstein
Kontext, 2.9.2016
Der Brand im Parlament der Weimarer Republik wurde in der bitterkalten Nacht des 27.Februar gegen 21 Uhr gelegt. Bald darauf stand das ganze Reichstagsgebäude in Flammen. Noch am Tatort verhaftete die Polizei Marinus van der Lubbe. Der damals 23-jährige Kommunist aus den Niederlanden wurde vor Gericht gestellt, schuldig gesprochen und hingerichtet. Er ging als der alleinige Brandstifter in die Geschichte ein.
Die Nazis behaupteten 1933, eine kommunistische Verschwörung stecke hinter dem Brand. Kommunisten wiederum veröffentlichten im selben Jahr in Paris das so genannte "Braunbuch", eine Materialsammlung, die die Täterschaft der Nazis beweisen sollte. – Ein an sich logischer Schluss, denn der Brand war durchaus in deren Interesse. Danach schafften die Nationalsozialisten in kürzester Zeit den Rechtsstaat ab.
Service
Benjamin Carter Hett, "Der Reichstagsbrand - Wiederaufnahme eines Verfahrens", Rowohlt Verlag