Roman von Marlene Streeruwitz
Yseut.
Mit ihrem neuen Roman legt Marlene Streeruwitz die ebenso komplexe wie kunstvoll differenzierte Selbstfindungsgeschichte einer modernen Frau vor.
8. April 2017, 21:58
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Marlene Streeruwitz, "Yseut. ", Roman, S. Fischer Verlag
Ein bisschen exzentrisch ist er schon, der Vorname, den die Autorin ihrer Heldin da verpasst hat: "Yseut", die altenglische Form von "Isolde". Und wie in den mittelalterlichen Bearbeitungen des Tristan-und-Isolde-Motivs geht es auch im vorliegenden Werk vor allem - um die Liebe.
Yseut begibt sich ins landschaftlich reizvolle Dreieck zwischen Ferrara, Venedig und Ravenna, wo Italiens mächtigster Strom, der Po, sich in einem weitverzweigten Delta in die Lagunen und Lidos der Adria ergießt. Yseut hat zweierlei vor: Einerseits will sie die Originalschauplätze von Michelangelo Antonionis Film "Der Schrei" erkunden - einer ihrer Lieblingsfilme -, andererseits will sie - nachdem sie eine Reihe Beziehungen hinter sich gebracht hat - herausfinden, ob sie es noch einmal probieren soll mit der Liebe. In kunstvoll verschachtelten Rückblenden lässt Streeruwitz’ Protagonistin ihr bisheriges Leben noch einmal Revue passieren.