Syrien: USA beenden Russland-Dialog

"Unsere Geduld mit Russland ist zu Ende" Mit solch deutlichen Worten hat der Regierungssprecher der USA, Josh Earnest am Abend verkündet, dass Washington die Gespräche über eine friedliche Lösung für den Syrien-Konflikt beendet. Russlands Verhalten in Syrien zeige nämlich, dass es da nichts zu bereden gebe, so Earnest. Doch die Schuldzuweisung für immer schlechter werdende Beziehungen ist alles andere als einseitig. Wegen "unfreundlicher Akte" Washingtons setzt Russland die Vernichtung von waffenfähigem Plutonium aus und stellt Bedingungen.

Mann in Trümmerm

Das zerstörte Douma, östlich der syrischen Hauptstadt Damaskus

APA/AFP/ABD DOUMANY

Morgenjournal, 4.10.2016

Trotz täglicher Telefongespräche der Außenminister Kerry und Lawrow telefoniert konnten sich die beiden nicht einigen. Die USA haben daraufhin die Gespräche abgebrochen, sagt Außenamtssprecherin Elizabeth Trudeau: Am Wochenende gab es noch hitzige Diskussionen unserer Teams, die Entscheidung wurde nicht leichtfertig gefällt. Die Russen haben klar gemacht, dass sie die Luft angriffe nicht beenden werden.

Russlands UNO-Botschafter Tschurkin erklärt, warum: Wenn wir nicht eingegriffen hätten in Syrien, könnte die schwarze Fahne schon über Damaskus wehen. Al Nusra hat sich in Ostaleppo verschanzt, sogar UNO Verhandler de Mistura sagt, dass die Hälfte der Kämpfer Terroristen sind, und die Zivilisten sind ihre Geiseln.

Die USA hätten sich geweigert, gegen Al Nusra vorzugehen und sie damit unterstützt, so der russische Vorwurf. Zwei unvereinbare Positionen. Daher hat auch die Französisch Spanische Resolution im UNO-Sicherheitsrat keine Chance, die eine Flugverbotszone verlangt. Russland rüstet auf diplomatischer Ebene noch einen Schritt weiter auf, indem es ein Abkommen zur Vernichtung waffenfähigen Plutoniums aufkündigt. Begründung: mehrere unfreundliche Akte der USA, etwa die NATO-Expansion und die Sanktionen gegen Russland.