"Es gibt keine internationalen Wirtschaftseliten"

Michael Hartmann im Gespräch

Jahrelang dominierte die Annahme, dass es "globale Eliten" gäbe und das "Ende der Geschichte" gekommen sei, die politische und sozialwissenschaftliche Debatte. Angesehene Forscher wie Ulrich Beck, Ralf Dahrendorf und der Politikwissenschafter Francis Fukuyama gingen in ihren Thesen davon aus, dass der globale Kapitalismus nach dem Ende der Sowjetunion auch die globalen Eliten kreieren würde. Falsch, sagt der deutsche Soziologe Michael Hartmann.

Michael Hartmann

Sven Ehlers

Die Kraft der nationalen Traditionen und der Rolle nationaler Sprachen und Kulturen sei bei diesen Theorien völlig vernachlässigt worden. Hartmann, der von 1999 bis 2014 Professor für Soziologie am Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften der Technischen Universität Darmstadt war und seit Jahrzehnten Elitenforschung betreibt, weist in seinem neuesten Buch nach, dass Eliten die sprachliche und kulturelle Nähe ihrer Heimatländer brauchen. Außerdem zeigt er, wie die Widersprüche und Gegensätze zwischen verschiedenen Ländern und Regionen der Welt zunehmen.

In Kooperation mit der Universität Salzburg sprechen Renata Schmidtkunz, Sendungsverantwortliche der Ö1 Reihe "Im Gespräch", und Alexandra Föderl-Schmid, Chefredakteurin der Tageszeitung Der Standard mit Michael Hartmann über das Wesen der Eliten, den Demokratieverlust, den sie verursachen und die Bedeutung ihrer Herkunft für ihren Erfolg.

Service

Zu hören in der Sendung "Im Gespräch" am 17. November, 21.00 Uhr und am 18. November, 16.00 Uhr.

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In Zusammenarbeit mit der Tageszeitung DER STANDARD.