Donald Trump hat US-Präsidentenwahl gewonnen

Der Republikaner Donald Trump ist zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt worden. Seine demokratische Gegenkandidatin Hillary Clinton gestand in einem Telefonat mit Trump ihre Niederlage ein. Der Republikaner hat die nötigen 270 Wahlmännerstimmen überschritten. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen hatte der streitbare Milliardär zahlreiche sogenannte Swing States teils mit hauchdünner Mehrheit für sich entscheiden können.

Donald Trump

APA/AFP/JIM WATSON

Die Siegesrede von Donald Trump

Der Jubel war riesig, als Donald Trump zu seiner Siegesrede ans Podium und vor seine Anhänger trat. Der Ton, den Trump dabei anschlug, war ganz anders als im Wahlkampf. An die Stelle von Gehässigkeiten und haltlosen Unterstellungen traten Respekt und das Versprechen, die tiefen Gräben zu überbrücken, die in den letzten eineinhalb Jahren aufgerissen wurden.

Am Beispiel seiner Konkurrentin, Hillary Clinton, die er im Wahlkampf dauerhaft als korrupt bezeichnet hat und ins Gefängnis bringen wollte. Sie habe ihn angerufen und gratuliert, erzählt Trump, und sagt dann:

"Sie hat lange und hart gearbeitet. Wir schulden ihr große Dankbarkeit für die Arbeit, die sie für dieses Land geleistet hat. Ich meine das sehr ernst."

Mit dem Versprechen, eine bessere Zukunft für Amerika zu schaffen, rief Trump zur Einheit auf:

"Es ist Zeit, die Wunden der Spaltung zu heilen. Ich sage allen Republikanern, Demokraten und Unabhängigen: es ist Zeit für uns, als einiges Volk zusammenzustehen."

Und dann ein weiterer entscheidender Satz:

"ich verspreche, ein Präsident für alle Amerikaner zu sein."

Den neuen Wunsch nach Einigkeit statt Spaltung unterstrich er auch noch, indem politisch die Hand nach allen ausstreckte, die ihn nicht gewählt haben:

"Alle, die mich nicht unterstützt haben - und das waren ein paar - bitte ich um Beratung und Hilfe, damit wir unser großartiges Land einigen können."

Konkret wurde er mit dem Versprechen, die Städte in Ordnung zu bringen, Brücken und Straßen zu reparieren und die Infrastruktur wieder aufzubauen. Er werde Millionen von Arbeitsplätzen schaffen, versprach Trump und sagte dann:

"Wir werden das Wachstum verdoppeln und die stärkste Wirtschaft der Welt haben."

Seine außenpolitische Botschaft an die Welt formulierte Trump so:

"Ich will der Weltgemeinschaft sagen, dass die Interessen Amerikas immer Vorrang haben. Wir werden aber fair handeln, eine gemeinsame Basis statt Feindseligkeit und Partnerschaft statt Konflikten suchen."

Die USA werden mit allen Staaten gut zusammenarbeiten, die dazu selbst bereit sind, erklärte Trump.

Die Rede des gewählten Präsidenten war alles andere als programmatisch, nach dem harten und teilweise gehässigen Wahlkampf kann man auch die Frage nach der Glaubwürdigkeit des plötzlichen Sinneswandels von Trump stellen. Im Wahlkampf polarisieren und spalten, als Präsident Einigkeit versprechen - das geht nur schwer zusammen. Ein wenig banal wurde es sogar, als er die Hälfte seiner Redezeit mit Danksagungen an Familie und Weggefährten zubrachte, die er allesamt auch noch auf die Bühne holte.