Über das Projekt

Mit diesem auf mehrere Jahre angelegten Projekt will Ö1 unsere Nachbarn, über die wir teils so wenig wissen, besser kennenlernen. Ihre Gebräuche, ihre Kunst, ihren Alltag.

Was ist "Nebenan?"

Projektinitiator Christian Scheib im "Ö1 Kunstsonntag" im Gespräch mit Anna Soucek

Perspektivwechsel

Europa hat sich sehr verändert in den letzten 15 Jahren, viele Menschen fürchten sich vor den damit einhergehenden Veränderungen und "Außengrenzen". Ö1 aber dreht den Spieß um, wechselt die Perspektive:

Wir wollen nicht Nichts von Europas Nachbarn wissen, sondern ganz im Gegenteil so viel wie möglich. Im September waren wir deshalb eine Woche lang mit viel Leidenschaft in Marokko unterwegs, nun erkunden wir Georgien. Und Hörer/innen mit längerem perspektivischem Denken sei verraten, dass in der Ö1 "nebenan"-Reihe Anfang nächsten Jahren Libanon und Armenien auf dem Erkundungsplan von Europas Nachbarschaft stehen - und das wird noch nicht das Ende dieser Reise gewesen sein.

Was man alles nicht weiß

Man findet sich ja bezüglich dieser unserer Nachbarn schnell in einer seltsamen Mischung aus bruchstückhaftem Halbwissen und partikulären Vorlieben einerseits, aus bemerkenswerter Ahnungslosigkeit andererseits. Und genau diese Selbsterkenntnis ist ein wunderbarer Antrieb dafür, das zu tun, was wir jetzt (wieder) tun.

Menschen, die vor fünfzehn Jahren bei der ersten, mehrjährigen Serie von nebenan-Schwerpunktwochen zu Ländern im Süden, Osten und Norden von Österreich auch schon Ö1 gehört haben, erinnern sich gut an diese eigenartige, emotional kulturelle Gemengelage. Plötzlich wurde einem bewusst, dass man aus dem Stand heraus über aktuelle Literatur in Paris, London oder Berlin reden kann, aber wehe, es fragt jemand nach aktueller Kunst in Bukarest, Bratislava oder Sofia. Das war Ansporn für die damaligen Erkundungen, deren Ergebnisse wir via Radio und Internet, aber auch mit Printpublikationen und CDs mit möglichst vielen Ö1 Hörer/innen teilen wollten.

Erweiterter Horizont

Nun geht es eben nicht mehr um Österreichs Nachbarn, sondern um Europas Nachbarn. Der Ansporn aber ist derselbe geblieben. Für Hörerinnen und Hörer möge so eine Woche mit viel Information, Literatur und Musik aus und über Georgien ein möglichst informatives wie auch unterhaltsames Bild ergeben. Man soll versinken können in Musik, die es sonst in Ö1 selten zu hören gibt, die aber mit derselben inneren Überzeugung und Akribie ausgesucht und präsentiert wird, wie man es von Ö1 auch sonst erwarten kann.