Nachruf auf Opernsänger Kurt Moll
Der deutsche Opernsänger Kurt Moll ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Lange Zeit war er der führende Bass des deutschen Opernrepertoires. An der Wiener Staatsoper hat er 1972 als Gurnemanz in "Parsifal" debütiert.
8. April 2017, 21:58
Kulturjournal, 7.3.2017
Durchbruch als Sarastro
Kurt Moll, der 1938 in der Nähe von Köln geboren wurde, hat seinen internationalen Durchbruch 1970 bei den Salzburger Festspielen erlebt - als Sarastro in der "Zauberflöte" - eine seiner Paraderollen, die ihn sein ganzes Leben hindurch begleiten sollte.
Die anspruchsvollen Bass-Partien von Mozart, Wagner aber auch Richard Strauss hat Moll an allen großen Opernhäusern der Welt von Mailand über München bis New York interpretiert.
"Die Stimme ist mein Instrument"
Ob als Ochs im "Rosenkavalier", als Eremit im "Freischütz" oder als Fafner in "Siegfried" - Kurt Moll hat immer mit ganzem Körpereinsatz agiert. "Das ist meine Einstellung zu meinem Beruf, dass ich ein Instrument spiele. Ich packe mein Instrument aus wie ein Musiker sein Instrument auspackt und versuche es möglichst schön und möglichst perfekt zu spielen", so der Sänger.
40 Jahre an der Bayerischen Staatsoper
40 Jahre lang hat Moll an der Bayerischen Staatsoper in München gesungen. Er war Bayerischer, Österreichischer und Hamburger Kammersänger und Gesangsprofessor an der Musikhochschule in Köln. Moll, der mit seinem mühlelosen, samtigen Bass faszinierte, hat nicht nur Oper gesungen, sondern auch immer wieder Liederabende gegeben.
Im Juli 2006 hat sich Moll aus gesundheitlichen Gründen von der Bühne zurückgezogen. Am Sonntag ist er seiner langen, schweren Krankheit erlegen.