Prince

AFP/STUART WILSON

Deutsche Erstausgabe

Prince-Biografie zum ersten Todestag

Vor fast einem Jahr verstarb der amerikanische Musiker Prince - im für die Musikwelt so fatalen Jahr 2016. Prince Rogers Nelson, wie er mit vollem Namen hieß, war nicht nur einer der geheimnisvollsten Popstars seiner Generation - er gilt auch als einer der fleißigsten und produktivsten Künstler der vergangenen Jahrzehnte.

Der britische Musikjournalist und Autor Matt Thorne hat es sich zur Aufgabe gemacht, Leben und Schaffen des schmächtigen Prinzen zu dokumentieren. Herausgekommen ist eine gut 500 Seiten starke Biografie jenes Mannes, den Eric Clapton als "einen der begabtesten Musiker unseres Planeten" bezeichnete. Kommende Woche erscheint die Biografie nun als überarbeitete deutsche Erstausgabe.

Mittagsjournal, 15.4.2017

Musikalischer Wirbelwind

Er war wahrlich kein Riese und dennoch überlebensgroß. Als musikalischer Wirbelwind und nicht versiegende kreative Quelle prägte Prince Rogers Nelson vier Jahrzehnte Popmusik - und sprudelte am Ende seiner Karriere nicht weniger als zu Beginn seines Schaffens.

Prince wollte stets so viele Menschen wie möglich erreichen und dabei so viel Geld wie möglich verdienen, meint Biograf Matt Thorne. Für sein Geld hatte Prince allerdings auch etwas zu bieten. Thorne war selbst dabei als Prince sechseinhalb Stunden lang durch sein Werk raste. Zwei Stunden Konzert, vier Stunden Aftershow-Auftritt. Niemand sonst verwöhnte seine Fans so großzügig, Bob Dylan spielte nur ein einziges Mal vier Stunden, für Prince war das ein normales Arbeitspensum.

Sagenumwobener Tresorraum

Legendär ist der sogenannte Vault - jener sagenumwobene Tresorraum in dem der Musiker seine musikalischen Schätze hortete: 70 Prozent des Prince-Liedgutes sollen immer noch dort schlummern. Für Prince selbst war dieser Ort sein Lagerhaus und ein höchst praktischer Selbstbedienungsladen. Der musikalische Übermalungskünstler fand seine Inspiration immer wieder in eigenen früheren Werken.

Für ein neues Album komponierte Prince für gewöhnlich erst zwei bis drei Songs, begab sich dann in den Tresorraum, suchte dort drei, vier weitere passende Stücke, um am Ende dieses Prozesses die Hits des Albums zu schreiben, erklärt Matt Thorne.

Ein raffinierter Geschäftsmann

Ausgekocht und raffiniert war Prince auch wenn es ums Geschäft ging. Zigtausende Platten verkaufte er als eine Art Ballspende als Beigabe zu Konzerttickets, ein Album legte er einer britischen Sonntagszeitung bei, ein anderes vertrieb er über eine Supermarktkette.

Mäßigung zählt im Pop nicht viel und Matt Thornes großflächiges Künstlerporträt hält sich an diese Maxime. Mit unglaublicher Liebe zum Detail begegnet er Prince so wie dieser seiner Kunst: offen und mit Hingabe. Die Prince-Biografie erscheint pünktlich zum ersten Todestag des Künstlers kommende Woche.

Service

Matt Thorne, "Prince: Die Biografie", Edel Germany.
Originaltitel: "Prince - A Celebration"

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