ORF/URSULA HUMMEL-BERGER
Im Journal zu Gast Extra
Efgani Dönmez über seinen Wechsel zu Sebastian Kurz, Integration und markige Sprüche
In unserer großen Interview-Serie zur Nationalratswahl kommen Nationalratskandidaten und -kandidatinnen zu Wort, die viel zu sagen haben, aber sonst nicht so im Mittelpunkt stehen. Für die ÖVP sprechen wir mit Efgani Dönmez, Monika Feldner-Zimmermann hat das Interview geführt.
1. November 2017, 12:00
Efgani Dönmez
Im Journal zu Gast - Extra
Im Journal zu Gast Extra
Er ist als langjähriger Grüner Bundesrat mit markigen Sprüchen bekannt geworden. Doch nun kandidiert der 40 Jahre alte Oberösterreicher Efgani Dönmez für die ÖVP von Sebastian Kurz. Er tritt auf dem fünften Platz der Bundesliste an und wird damit sicher in den Nationalrat einziehen, wo er sich weiter dem Kampf gegen den politischen Islam widmen will.
Dönmez wurde 1976 in der Türkei geboren, kam als Kind von Gastarbeitern im Alter von drei Monaten nach Österreich und wuchs im oberösterreichischen Salzkammergut in recht einfachen Verhältnissen auf. Er arbeitete zunächst als Installateur, dann als Sozialarbeiter und ist derzeit als Unternehmensberater tätig.
Als erster türkischstämmiger Abgeordneter saß Dönmez sieben Jahre lang für die Grünen im Bundesrat, bis er 2015 nicht mehr aufgestellt wurde. Im vergangenen Mai kam es nach kritischen Äußerungen endgültig zum Bruch mit den Grünen, rund einen Monat später verkündete er seine Kandidatur für die ÖVP.
Warum er sich für Sebastian Kurz und nicht etwa für die Liste des Ex-Grünen Peter Pilz entschied, hat für Efgani Dönmez auch mit dem Alter zu tun. Seine Glaubwürdigkeit als Politiker würde jedenfalls nicht unter dem Parteiwechsel leiden. Im Kampf gegen den politischen Islam fordert er ein entschiedeneres Vorgehen der Politik, Integration wiederum könne nur über die Bildung und den Wohnbau funktionieren. Im großen Ö1 Interview mit Monika Feldner-Zimmermann macht Efgani Dönmez auch klar, dass er weiterhin durch pointierte Ansagen von sich hören machen will.